Nahezu ausverkauft war die Merkur-Arena am Ostersonntag. Kein Wunder, schließlich standen sich zum einen mit dem SK Sturm und Rapid zwei Mannschaften mit den größten Fan-Lagern in Österreich gegenüber. Und zum anderen ging es zwischen den Zweit- und Drittplatzierten in der Tabelle um wichtige Punkte. Am Ende hatte Sturm das bessere Ende für sich. Der 2:1-Sieg bedeutet nun einen Acht-Punkte-Vorsprung auf Rang drei.
Das Spiel begann nicht ganz im Sinne der Grazer. Rapid agierte in den Anfangsminuten dominanter, holte sich mehr zweite Bälle und wirkte agiler. Ein Umstand, den die Grazer so nicht akzeptierten und sich Schritt für Schritt in dieses Topspiel hinein kämpften. Eine Einzelaktion von Jakob Jantscher in der 25. Minute ließ die 15.066 Stadionbesucher jubeln. Der Routinier „vernaschte“ auf der rechten Seite Jonas Auer und Kevin Wimmer, zog in den Strafraum und zog aus spitzem Winkel ab. Mittels Innenstange traf er zum 1:0. Es entwickelte sich ein hart umkämpftes Spiel, in dem Schiedsrichter Alan Kijas nicht immer alles unter Kontrolle hatte. Er sparte lange Zeit mit Gelben Karten. Dies erzürnte wiederum Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer, sodass dieser ständig beim vierten Offiziellen, Alexander Harkam, intervenierte. Dies wiederum „amüsierte“ Sturm-Coach Christan Ilzer. Auch er stieg ins „Gespräch“ an der Linie ein. Ein Nebenschauplatz war eröffnet. Es ging aggressiver zu als auf dem Platz selbst.
Nach der Pause neutralisierten sich die Mannschaften immer weniger. Rapid wollte den Rückstand wettmachen. Dadurch ergaben sich für die Grazer immer wieder gute Konterchancen. In der 61. Minute spielten Rasmus Höjlund und Jantscher solch einen Gegenangriff in sehenswerter Manier erfolgreich zu Ende. Der 19-jährige Däne stellte mit einem satten Schuss in die lange Ecke auf 2:0. Die Zwei-Tore-Führung änderte nichts an der sehr hitzig geführten Partie. Es waren keine Bösartigkeiten dabei, aber immer wieder kleine, versteckte Fouls. Ferdy Druijf erzielte in der 91. Minute noch den Treffer zum 2:1. Der Erfolg für beide Mannschaften: kein Spieler musste vorzeitig das Feld verlassen. Am kommenden Sonntag kommt es in Wien bereits zum Wiedersehen dieser Teams. Nur Rapids Auer und Wimmer sind aufgrund der jeweils fünften Gelben Karte gesperrt.
Christian Ilzer war mit dem Ergebnis naturgemäß zufrieden und sagte: „Es war eine fantastische Atmosphäre und dieses Topspiel zu Hause zu gewinnen, war ein Riesenschritt in Richtung unserer Ziele.“ Doch bis zum erlösenden Schlusspfiff „hatten wir eine Menge zu tun“. Für Ilzer war es ein „Sieg der Effizienz“.
Ferdinand Feldhofer präsentierte sich als fairer Verlierer, gratulierte Sturm zum Sieg, führte aber auch an, mit welchen Problemen die Hütteldorfer personeller Natur zu kämpfen hatten. „Man kann fast zum zweiten Platz gratulieren“, sagte der Steirer. Zum Spiel meinte er: „Sturm war uns heute in der Effizienz überlegen. Aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, Hut ab von der Einstellung und der Mentalität meiner Mannschaft. Leider hat es nicht zu mehr gereicht.“