Seit mittlerweile elf Runden ist Alexander Prass aus Sturms Startelf nicht mehr wegzudenken. Der 20-Jährige beackert in der Mittelfeldraute die linke Seite. Man hat den Eindruck, dass der in der Salzburger Akademie ausgebildete Akteur nicht müde wird. Der Eindruck täuscht nicht, wie Sturms Geschäftsführer Andreas Schicker bestätigt: „Alex hat Bestwerte unter anderem bei der Distanz und bei intensiven Metern.“ Genauere Daten bleiben unter Verschluss.
Angesprochen auf diese gemessenen Parameter gab sich Prass selbst zugeknöpft, sagt nur: „Meine körperlichen Voraussetzungen dürften nicht die schlechtesten sein. Ich war schon in der Akademie bei den Besten dabei.“ Physisch ist der 1,80-m-große Spieler top. Er lässt aber auch immer öfter seine Technik und seine Schnelligkeit aufblitzen. Er sucht und geht in die Eins-gegen-Eins-Duelle. Das „Gurkerl“ kommt dabei immer wieder zur Anwendung. „Das bin ich. Ich denke, dass es den Fans taugt, wenn man etwas Besonderes macht. Aber der Fokus liegt natürlich darauf, der Mannschaft zu helfen und die Mitspieler gut einzusetzen“, sagt Prass.
Prass und der Spaß am Fußball
Und wahrlich spielt der 20-Jährige aktuell sehr mannschaftsdienlich. Derzeit hält er bei drei Assists, noch ohne Tor. Die Trefferquote wird sich in naher Zukunft noch erhöhen. Das sagt zumindest Schicker, der erklärt: „Alex hat etwas gebraucht, um in der Mannschaft Fuß zu fassen. Mittlerweile zählt er zu den Stützen. Das Spiel gegen den Ball ist sehr gut. Und ich bin mir auch sicher, dass er schon bald seine Offensivqualitäten zeigt.“ Bei Liefering brachte es Prass in 59 Zweite-Liga-Spielen auf zwölf Tore und 16 Assists. Der Linksfuß sagt auch: „Es war natürlich eine Umstellung von Liefering zu Sturm. Die Entscheidung, nach Graz zu wechseln, war aber goldrichtig. Ich fühle mich hier absolut wohl. Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut.“ Prass bestätigte, dass es im Sommer Angebote aus dem Ausland und von anderen österreichischen Vereinen gegeben hat.
Prass hat Spaß am Fußball. Auch, wenn man dies an seinem Gesichtsausdruck nicht oft erkennt. Er wirkt verbissen und streng. „Ich bin beim Spiel fokussiert und konzentriert, vielleicht schaue ich deshalb so ernst“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Grundsätzlich ist er ein geselliger Typ. Nicht so eine Ulknudel wie Jusuf Gazibegovic („So einen Vogel haben nur ganz wenige“, sagt Prass schmunzelnd), aber doch unterhaltsam und auch angesehen innerhalb der Mannschaft.
Im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt werden die Sturm-Akteure aber wieder den nötigen Ernst zeigen. Drei Punkte sind das Ziel der Mannschaft. „Es ist alles sehr knapp in der Tabelle. Da dürfen wir nicht zu viele Punkte liegen lassen“, sagt Prass. „Sonst wird man ganz schnell durchgereicht“, ergänzt Sturm-Trainer Christian Ilzer. Die bisherigen zwei Saisonspiele gegen die Klagenfurter geben Anlass zur Hoffnung auf einen Sieg, 3:0 und 2:1 haben die Grazer gewonnen.