Zwei Schüsse, drei Treffer - die Ausbeute des WAC beim 3:0-Bundesliga-Sieg in der Grazer Merkur-Arena gegen den SK Sturm war mehr als imposant. Dem gegenüber stehen 19 Schüsse auf Seiten der Steirer, die daraus aber kein Kapital schlagen konnten.
Für Sturm-Torhüter Jörg Siebenhandl kein Grund, stolz zu sein. "Die Statistik kann man in den Bach werfen. Es zählt die Qualität der Torschüsse und die war nicht so, dass wir ein Tor gemacht haben. Beim WAC geht der Schuss halt genau in den Winkel", sagt der 31-Jährige, dem bei der Niederlage kein Fehler unterlief.
Die jüngste Pflichtspielbilanz mit sechs Niederlagen aus den jüngsten sieben Partien inklusive des bitteren Ausscheidens im ÖFB-Cup gegen Ried hinterlässt deutlich Spuren bei den Grazern. Einmal mehr war die fehlende Entschlossenheit, die auf das fehlende Selbstvertrauen zurückzuführen ist, sichtbar. Fehlende Qualität im Spiel gegen den Ball und in der Offensive, die auch deshalb zustande kommen, weil die Frische und Spritzigkeit auf Grund der vielen Ausfälle und Spiele abgeht, führen zu einer Negativspirale, aus der die Steirer wieder finden müssen. "Wir müssen alle gemeinsam zusammenstehen, überzeugt sein von unserer Stärke. Wir sind eine super Mannschaft. Wir machen seit eineinhalb Jahren einen super Job und lassen uns das nicht selbst kaputtmachen", sagt Siebenhandl.
Die nächste Möglichkeit besteht am Donnerstag im Europa-League-Auswärtsspiel bei Real Sociedad, für das Jon Gorenc Stankovic gesperrt ausfällt. "Das Spielglück muss man sich erarbeiten. Jeder muss sich in die Pflicht nehmen. Da darf sich niemand abputzen. Jeder einzelne ist gefragt", sagt Sturm-Trainer Christian Ilzer. "An gewissen Dingen hakt es aktuell. Da müssen einige härter zu sich selbst und zu den Gegnern sein. Das eigene Problem darfst du nicht zu groß machen. Du musst agieren und nicht passiv werden. Wenn wir ganz viele finden, die das umsetzen, werden wir wieder herauskommen." Vielleicht ja schon in Spanien. "Genau gegen so einen Gegner muss man mit Zuversicht agieren. Ich erwarte mir keine Perfektion. Aber in schwierigen Phasen sieht man den Charakter der Spieler viel besser. Da sieht man, wer ein Winnertyp ist. Ich will, dass wir uns gegen den Überriesen auflehnen."