Noch zehn Runden sind im Grunddurchgang und zehn weitere in der Meister- bzw. Qualifikationsgruppe zu spielen. Eines wird nicht zu verhindern sein: Nämlich, dass Salzburg den neunten Meistertitel in Folge einfährt. Das dürfte spätestens nach dem 4:1-Heimsieg gegen den unmittelbaren Verfolger SK Sturm klar sein. Es war ein beeindruckender Erfolg der Mozartstädter, die den Grazern einmal mehr in dieser Saison die Grenzen aufzeigten.
Berücksichtigt muss werden, dass Sturm nach den Ausfällen von Otar Kiteishvili und Alexander Prass auch Kapitän Stefan Hierländer knapp vor Anpfiff vorgeben musste. So kam Alexandar Borkovic zu seinem Liga-Startelfdebüt auf der linken Abwehrseite. Schon zur Mitte der ersten Hälfte musste man festhalten, dass es ihm zu schnell geht. Beim 1:0 für Salzburg entwischte der Hoffenheim-Leihgabe Rasmus Kristensen, beim 2:0 blieb er gegen Karim Adeyemi einfach stehen und ließ den deutschen Teamstürmer ohne Gegenwehr einschießen.
Nach der Pause keimte kurz Hoffnung auf bei den Steirern: Jakob Jantscher erzielte nach einem Schuss von Kelvin Yeboah und einer zu kurzen Abwehr von Salzburg-Torhüter Philipp Köhn per Abstauber den Anschlusstreffer (50.). Das Remis war aber zu keiner Zeit zum Greifen nahe – zu abgeklärt und überlegen agierten die Gastgeber. Im Ergebnis spiegelte sich das auch in der 73. Minute wider. Wie schon im Europa-League-Spiel gegen Real Sociedad unterlief Sturm-Torhüter Jörg Siebenhandl ein Kapitalfehler. Nach einer Flanke fälschte Gregory Wüthrich ab, Siebenhandl hielt den Ball, ging mit diesem aber hinter die Linie. Den Endstand besorgte Adeyemi, der die Sturm-Abwehr schwindlig spielte und trocken abschloss (81.). „Wir hatten von der ersten Minute zu viel Respekt und hatten keine Ideen, um Chancen herauszuspielen“, sagte Manprit Sarkaria.
Für Sturm-Trainer Christian Ilzer war „Salzburg das weit bessere Team. Wir haben keine einfache Phase derzeit. Aber wir werden gemeinsam herauskommen.“ Im Idealfall gelingt das schon am Mittwoch (18 Uhr, ORF 1 live) im Cup-Achtelfinalheimspiel gegen Ried.
Der Meistertitel dürfte Salzburg nicht zu nehmen sein. „Ich bin überzeugt, dass wir noch besser werden“, sagte Sportdirektor Christoph Freund. Es klingt wie eine Drohung ...