Als Fußball-Tollhaus ist die BSFZ-Arena in der Südstadt nicht bekannt. Das bewiesen einmal mehr die 2579 Zuseher bei der Bundesliga-Partie Admira gegen Sturm. Die Anwesenden wurden in den ersten 30 Minuten nicht gerade verwöhnt. Bis zum ersten Schuss von Sturms Manprit Sarkaria, der wie Lukas Jäger und Andreas Kuen statt Jusuf Gazibegovic, Otar Kiteishvili (beide angeschlagen) und Jakob Jantscher in der Startelf stand, gab es Schmalkost, da beide Teams wenig Initiative und Bereitschaft zeigten, sich offensiv in Szene zu setzen.
Sechs Minuten später führten die Grazer. Nach einem Stanglpass von Kelvin Yeboah, der sich zuvor gegen Leonardo Lukacevic durchgesetzt hatte, drückte Sarkaria mit seinem siebenten Pflichtspieltor in der laufenden Saison den Ball aus der Drehung mit der rechten Ferse über die Linie.
Wer geglaubt hatte, dass die Steirer die Partie damit im Griff hatten, irrte. Nach der Pause investierte die Admira viel mehr in das Spiel, die Gäste kamen nur zu gelegentlichen Entlastungen durch den sehr agilen Yeboah. Die Schlüsselszene gab es in der 69. Minute: Sarkaria spielte einen Konter nach einem Traumpass von Kuen schlecht zu Ende, im Gegenzug gab es einen Corner für die Admira. Joker Alexander Prass rutschte aus, und Roman Kerschbaum köpfelte völlig unbedrängt ein. Im Anschluss drängten die Südstädter sogar auf den Sieg. Doch Joseph Ganda vergab drei Möglichkeiten (81., 84., 86.), wobei Sturm-Torhüter Jörg Siebenhandl („Das war von uns zu wenig für den Sieg“) hielt einmal mehr zumindest den einen Punkt fest. Jon Gorenc Stankovic vergab in der Schlussminute den Matchball, scheiterte aber freistehend an Admira-Torhüter Andreas Leitner.
So bilanzierten die Sturm-Spieler nüchtern. „Wir hatten am Ende Glück, den Punkt mitzunehmen“, sagte Sarkaria. Jäger ergänzte: „Wir haben uns heute nicht mehr verdient.“ Jantscher meinte: „Wir müssen lernen, dass wir ein 1:0 auch einmal über die Zeit bringen.“
Claus Hollmann