Torhütern kommt grundsätzlich eine nicht immer einfache Aufgabe zu – nämlich keinen Ball passieren zu lassen. Jörg Siebenhandl hat das in dieser Saison in der Bundesliga und im Europacup noch nicht geschafft. Und doch sind sich alle beim SK Sturm darüber im Klaren, dass der 31-Jährige zu den absoluten Leistungsträgern zählt. „Jörg hat uns am Ende den Sieg festgehalten“, sagte Trainer Christian Ilzernach dem 3:1-Hinspielerfolg im Europa-League-Play-off bei NS Mura, der nur dank einiger Glanzparaden von Siebenhandl Realität wurde.
Feiern ließ sich der Goalie aber nicht – im Gegenteil. Er übte Kritik für das Nachlassen gegen Ende des Spiels. „Das ist ein Warnsignal für das Rückspiel am Donnerstag. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass es nicht geht, wenn wir einen Gang zurückschalten. Es müssen sich alle bewusst sein, dass wir noch nichts erreicht haben. Es liegt noch genug Arbeit vor uns“, sagt Siebenhandl, der in der Liga in jeder Partie hinter sich greifen musste (1:3, 4:1, 3:1, 3:1). „Natürlich will ich immer ohne Gegentor bleiben. Aber ich kann damit leben, wenn wir weiterhin drei oder vier Treffer pro Spiel erzielen.“
Der „Ilzer-Fußball“, der bei Sturm seit der Vorsaison Einzug hält, brachte viele Änderungen mit sich – auch in der Denkweise. „Das ist hochintensiv, mental für alle sehr anstrengend. Da muss der Kopf ständig bereit sein“, sagt Siebenhandl, der sich auch selbst anpassen musste. „Wir stehen seit der letzten Saison sicher höher als zuvor. Wichtig ist es dabei, mit der Abwehrarbeit schon ganz vorne zu beginnen, damit wir den Gegner im Idealfall erst gar nicht in die gefährlichen Zonen lassen.“
Familienduell mit Bruder Udo
Heute um 17 Uhr empfängt Sturm die Wiener Austria, einen der Ex-Klubs von Siebenhandl, für den es auch zum Familienduell kommt. Bruder Udo, mit dem Jörg eine Torwartschule betreibt, übt seit Sommer das Amt des Tormanntrainers bei den Veilchen aus. „Ich kenne Udo sehr gut. Patrick Pentz ist da wirklich in guten Händen. Wir haben telefoniert, Wetteinsatz gibt es aber keinen. Da rennt nur der Schmäh.“
11.000 Tickets sind für das Spiel (Einlass ab 15 Uhr) verkauft. Die Außenkassen der Merkur-Arena öffnen um 12 Uhr. Es gilt die 3-G-Regel.