Der SK Sturm steht nach einem 3:1 (1:1)-Auswärtserfolg bei NS Mura mit einem Bein in der Europa League. Nach zehn Jahren ist die Gruppenphase wieder zum Greifen nahe. Es war das erwartet schwere Spiel für die Grazer. Auch weil die Slowenen mit der ersten Aktion im Spiel in Führung gegangen waren. Ziga Skoflek traf in der dritten Minute zum 1:0. Es war ein Traumtor ins Kreuzeck. Jörg Siebenhandl im Sturm-Tor war chancenlos, konnte dem Ball nur hinterherschauen. Doch diese Aktion brannte sich im Kopf des Goalies wohl ein. Dazu später mehr.
Sturm ließ sich von diesem Gegentreffer nicht beirren, hielt sich an die taktischen Vorgaben von Trainer Christian Ilzer. Die Steirer kontrollierten das Spielgeschehen, fanden aber kaum Räume in den dichtgestaffelten Abwehrreihen der Slowenen. Die drückende Überlegenheit führte schließlich zu einem Foul an Otar Kiteishvili im Strafraum. Den dafür verhängten Elfmeter verwertete Jakob Jantscher (18.) zum 1:1. Sturm blieb dominierend, konnte aber keinen Treffer mehr nachlegen. Und die Gastgeber? Ein Weitschuss in der 36. Minute war zu notieren, mehr nicht.
Nach dem Wechsel sollte sich einiges auf dem Spielfeld ändern, nicht personell, aber spielerisch. Die Grazer sorgten mit einem Doppelschlag (60., 63.) für die Vorentscheidung. Zuerst bediente Kelvin Yeboah Kiteishvili mit einer mustergültigen Flanke, sodass der Georgier nur einzuköpfeln brauchte. Und drei Minuten später nützte Yeboah eine Unachtsamkeit in der Abwehr von Mura zum 3:1.
Wer gedacht hatte, Sturm wäre durch in diesem Spiel, wurde enttäuscht. Die Slowenen mussten ihr Defensivkonzept ad acta legen. Und ganz plötzlich zeigten sie, welche Offensivqualitäten in ihnen schlummern. Mit Sturms Dominanz war es vorbei. Ein Grazer mutierte zum Dominator. Jörg Siebenhandl lieferte unglaubliche Paraden. „Jörg Siebenhandl hat uns den Sieg festgehalten“, analysierte Ilzer. So geht Sturm am Donnerstag (21 Uhr) in der Merkur-Arena mit einem komfortablen Vorsprung ins Rückspiel. Ilzer warnt aber: „Wenn wir glauben, wir können verwalten, wird das der falsche Weg sein. Mura ist definitiv noch nicht geschlagen.“ 4000 Karten sind für das entscheidende Spiel vor dem möglichen Einzug in die Gruppenphase verkauft.