Sturm Graz nimmt verdient drei Punkte aus Pasching mit und bleibt erster Verfolger von Red Bull Salzburg. Nach zweier Stangenschüsse der Hausherren war es der eingewechselte Kelvin Yeboah, der in der 66. Minute zum 0:1 einnetzte. Dabei bleib der Stürmer cool und hob den Ball über den herannahenden LASK-Torhüter Alexander Schlager. In der 83. Minute erzielte Manprit Sarkaria in einer sehenswerten Kollaboration der Grazer das 0:2, doch nur zwei Minuten später überraschte Peter Michorl mit dem Anschlusstreffer der LASKer zum 1:2. Die Hoffnung der Linzer währte aber nur kurz: In der Nachspielzeit netzte abermals Sarkaria zum 1:3-Endstand ein.
Die mitgereisten Fans sahen eine ausgeglichene Anfangsphase. Den Grazern gehörte die erste Halbchance, auf der anderen Seite kam Sturm-Golie Jörg Siebenhandl gegen den herannahenden Mamoudou Karamoko gerade noch rechtzeitig aus dem Tor heraus. Erneut gefährlich wurde es, als Peter Michorl mit einem Freistoß aus 18 Metern nur die Stange traf (20.). Sturm hatte gute Chancen, die Linzer dafür zwei Hochkaräter.
Nach Wiederanpfiff drückte der LASK mit mehreren guten Aktionen auf die Führung. Sturm hatte dagegen Pech, als ein Flugkopfball-Tor von David Affengruber wegen knapper Abseitsstellung nicht zählte (53.). In der 58. Minute dann aber Glück, als Florian Flecker mit einem Flachschuss nur die Stange traf. Und in der 66. Minute dank Kelvin Yeboah allen Grund zur Freude: Der 21-jährige Stürmer hob das Leder aus kurzer Distanz über LASK-Goalie Schlager hinein ins Glück.
Kurz vor Ende überschlugen sich die Ereignisse. Erst erhöhte Sarkaria für die Grazer auf 0:2 (83.), nur zwei Minuten später schoss Michorl aus dem Nichts wieder etwas Hoffnung in die Linzer Hausherren. Diese währte aber nur kurz. Erst scheiterte Sarkaria noch an der Stange, in der Nachspielzeit machte der 24-Jährige dann den Sack zu und vollendete einen starken Konter zum 1:3-Endstand (94.). Sturm gewann eine sehenswerte Partie und bleibt damit erster Verfolger der noch ungeschlagenen Salzburger Bullen.
Vier Tore, sechs gelbe Karten und drei Stangenschüsse waren auch für Sturms Ehrenpräsident Hans Fedl ein Schmankerl zu dessen 70. Geburtstag. Ohne ihn und einigen anderen schwarz-weißen Helfern würde es den Verein in seiner heutigen Form wohl nicht geben.
Stimmen zum Auswärtssieg
Christian Ilzer (Trainer SK Sturm Graz): „Kompliment an alle Spieler, die heute am Platz gestanden sind. Bei dieser Hitze so ein Tempo zu gehen, ist große Klasse. Wir haben einen guten Beginn gehabt, dann eine Phase, wo wir Glück gehabt haben. Im Kampf um die zweiten Bälle war der LASK präsenter, aber wenn man auch Glück hat, ist das ein Zeichen, dass man als Team gut funktioniert. Was man heute erstmals richtig gut gesehen hat, ist, dass wir eine unglaubliche Kraft von der Bank entwickeln können.“
...über Kelvin Yeboah und sein Tor: „Großartige Einzelaktion. Man sieht Woche für Woche, welche Qualitäten er hat. Er ist unglaublich schnell und hat die Fähigkeit, Situationen sehr schnell zu erkennen und er kann sehr schnell Druck auf die gegnerischen Verteidiger machen.“
...über Manprit Sarkaria: „Ich freue mich extrem für ihn. Für unser Spiel braucht er noch ein paar Basics, damit er unser Spiel von Anfang an auf dem Niveau spielen kann, wie ich es mir erwarte von jedem Spieler. Dass wir einen sehr, sehr guten Spieler haben, das war uns von Anfang an bewusst.“
...über die Entwicklung im Team von SK Sturm Graz: „Am Beginn war es wichtig, die Defensive zu stabilisieren, das war im Herbst unser Prunkstück. Wir müssen versuchen, nach vorne mehr Risiko zu gehen, aber für unsere offensive Auslegung sind wir defensiv sehr stabil in unserem Spiel. Wir haben einen richtig guten Start erwischt und gehen mit viel Selbstvertrauen in die englischen Runden.“
Manprit Sarkaria (SK Sturm Graz): „Dass wir mit drei Punkten nach Hause fahren können, ist sehr schön und dass ich zwei Tore geschossen habe, ist noch schöner. Die Fans haben echt Stimmung gemacht, das habe ich gemerkt, als ich auf der Bank gesessen bin und als ich das Tor geschossen habe, war es nur noch laut. Ich bin über beide Tore glücklich, aber ich würde sagen, das zweite war schöner.“
...über seine Leistung und die Startelf als Ziel: „Ich bin noch nicht ganz drinnen, komme meistens von der Bank, aber ich spiele mich langsam rein und das wird schon noch kommen.“
Dominik Thalhammer (Trainer LASK): „Wir haben das Spiel bis zur 65. Minute klar im Griff gehabt. Es war bei 0:0 klar auf der Kippe zu unseren Gunsten und wir hatten die besseren Torchancen bis dahin. Wir sind gut aus der zweiten Halbzeit rausgekommen, hatten den Stangenschuss von Flecker (Florian, Anm.) und dann war die spielentscheidende Situation. So darf man einfach nicht verteidigen. In der 65. Minute wurde das Spiel zu unseren Ungunsten entschieden. Wenn Flecker das Tor macht, geht es zu unseren Gunsten aus und das hätten wir uns heute auch verdient. Über 90 Minuten muss man den Gegner konsequent verteidigen und das ist uns nicht gelungen. Wir wissen genau, woran wir arbeiten müssen. Wir haben eine gute Mannschaft mit viel Potenzial aber wir entlohnen uns nicht, wie es möglich wäre.“