Ausgeglichen – so sieht die Bundesliga-Bilanz zwischen dem WAC und dem SK Sturm aus. 36 Mal trafen die beiden Klubs in der höchsten Spielklasse aufeinander. Bei vier Remis siegten die Kärntner und die Steirer jeweils 16 Mal. Zwar holten die Grazer im letzten Duell in der Lavanttal-Arena mit dem 3:1 drei Punkte, doch mussten sie sich den Wölfen von den vergangenen zehn Begegnungen gleich sieben Mal geschlagen geben. „Gegen den WAC haben wir uns immer schwergetan. Deshalb müssen wir auch diesmal immens aufpassen. Dieses Team ist auch heuer sehr gut, weil es wenige Änderungen im Vergleich zum Vorjahr gegeben hat“, sagt Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker. „Es wird auf jeden Fall darauf ankommen, dass wir mit ganz hoher Intensität ans Werk gehen. Das war gegen den WAC in der Vergangenheit immer der Schlüssel zum Erfolg.“
Seit Robin Dutt das Zepter im Lavanttal übernommen hat, treten die Wolfsberger, die heute auf den gesperrten Mario Leitgeb und den verletzten Michael Novak verzichten müssen, in einer 4-2-3-1-Formation auf. Dadurch wird es auch heute zu einem entscheidenden Duell kommen. Jon Gorenc Stankovic, das Herzstück des SK Sturm, muss WAC-Spielmacher Michael Liendl aus dem Spiel nehmen. Ob die Grazer mit der gleichen Startelf wie bei der 1:3-Niederlage gegen Salzburg antreten, ist noch unklar. Vor allem die Außenverteidger Jusuf Gazibegovic und Amadou Dante hatten gegen die Mozartstädter Rasmus Kristensen und Andreas Ulmer einen schwierigen Stand. Bereits beim 3:2-Testspielsieg der Schwarz-Weißen gegen Udinese am Mittwoch versuchten sich Lukas Jäger und Alexander Prass auf den defensiven Flügelpositionen.
Es spiegelt auch wider, dass der neue Sturm-Kader mehr Spielraum in Sachen Rotation ermöglicht. Sorgen bereiten eigentlich nur zwei Positionen. Im Angriff würde ein Ausfall von Kelvin Yeboah enorm schmerzen, da der 21-Jährige der einzige echte Mittelstürmer ist. Zudem werden die Verletzungsprobleme in der Innenverteidigung (Gregory Wüthrich und Niklas Geyrhofer) vielleicht zu einem weiteren Transfer führen. „Wir halten unsere Augen immer offen. Aktuell sind wir gut aufgestellt. Eventuell wäre es aber schlau, für die englischen Wochen im Herbst etwas breiter aufgestellt zu sein“, sagt Schicker.
Trainer Christian Ilzer trichtert seiner Truppe indes mehr Flexibilität ein. Gegen Udinese zeigte sich Sturm teilweise im gewohnten 4-4-2 mit Raute, aber auch in einem 3-4-2-1. Dabei rückte Gorenc Stankovic ins Abwehrzentrum, die Mittelfeld-Halbpositionen (Stefan Hierländer und Otar Kiteishivili) bildeten die Schaltachse im Mittelfeld-Zentrum. Hinter Yeboah zogen Jakob Jantscher und Manprit Sarkaria die Fäden. Sturm ist somit weniger leicht ausrechenbar – sicher kein Nachteil.