Als „kleines Schlitzohr“, der den Fußball mehr als alles andere liebt, bezeichnet sich Manprit Sarkaria selbst. Der Neuzugang des SK Sturm (Gregory Wüthrich fällt verletzungsbedingt fix aus) könnte heute (16 Uhr) in der ersten ÖFB-Cuprunde in Stadl-Paura seine ersten Pflichtspielminuten für die Grazer bestreiten. Sollte er ein Tor erzielen, legt er Wert darauf, dass sein Nachname nicht auf dem „i“ betont wird, sondern auf dem zweiten „a“. „Wem das aber zu schwer ist, soll einfach Mani sagen. So sagen alle seit meiner Kindheit zu mir. Manprit ist übrigens ein Name, der für Frauen und Männer verwendet wird. In meiner Verwandtschaft gibt es mehr Frauen, die so heißen“, sagt er lachend.
Geboren ist Sarkaria übrigens in Wien, „im 21. Bezirk, mit vielen Käfigen, in denen ich immer gekickt habe“. Seine Eltern stammen aus Indien. „Früher war ich oft dort, weil wir viele Verwandte dort haben. Jetzt geht es sich zeitlich bedingt nicht mehr so oft aus“, sagt der 24-Jährige, der eine große Leidenschaft neben dem Fußball hat. „Cricket taugt mir extrem. Ich habe viele pakistanische Freunde. Dort und in Indien ist Cricket der populärste Sport. Mir macht es auch viel Spaß.“
Spaß macht es Sarkaria auch in Graz. Der Grund, warum er von der Wiener Austria in die Murstadt wechselte, ist denkbar einfach: „Der Fußball, der bei Sturm gespielt wird, gefällt mir extrem. Dieses Kombinationsspiel ist wunderbar zum Anschauen. Und die Europacup-Gruppenphase ist eine Draufgabe“, sagt der Edeltechniker, dessen linker Fuß seine „größte Waffe“ ist. Allerdings zählt er in die Kategorie Spätzünder. Erst mit 17 Jahren ging es für den Dribblanski in die U18-Akademie der Wiener Austria („Ich wollte vorher nur dribbeln und schießen, wie der klassische Käfigkicker eben. Das Taktische war mir lange egal“). Zum Bundesliga-Stammspieler reichte es letztlich erst mit 23 Jahren – unter dem jetzigen Sturm-Trainer Christian Ilzer bei der Austria. „Am Anfang war es aber schwierig mit ihm, da habe ich lange nicht gespielt. Als es für mich bei den Young Violets längere Zeit gut gelaufen ist, hat er mich dann hochgezogen“, erklärt der Fan von Thierry Henry, Ronaldinho und Neymar („Die kannst du nicht vom Ball trennen“). Wegen Neymar spielt Sarkaria übrigens mit der Rückennummer 11. „Die hat er bei Barcelona, meinem Lieblingsklub neben Arsenal, getragen.“