Nach einer ausführlichen Ansprache in der Kabine, einem kurzen Warm-up in der Kraftkammer bat Trainer Christian Ilzer bei über 30 Grad Celsius zu einem eineinhalb stündiges Intensiv-Training auf dem Trainingsplatz in Messendorf. Ilzer selbst sprach von einem gewollten Schockerlebnis für seine Spieler. „Damit wissen sie, dass der Urlaub vorbei ist. Alle müssen von der ersten Minute voll da sein. Und das sind sie. Alle sind frisch, munter und mit einer guten Energie aus dem Urlaub gekommen. Wir haben hungrige, qualitativ gute Spieler dazu bekommen“, sagte Ilzer.
Manprit Sarkaria, David Affengruber und Alexander Prass sind neu, ein Ex-Austria- sowie zwei ehemalige Liefering-Spieler. Damit erhöht sich die Anzahl der Liefering-Spieler bei Sturm auf drei. Affenrguber. Prass und Jusuf Gazibegovic, der schon eine Saison in Graz ist. Alle drei Akteure waren Wunschspieler der sportlichen Führung. „Ich bin nur wegen Gazi gekommen“, sagte Prass schmunzelnd und dann ernsthaft zu erklären: „Wenn du weißt, dass dich ein Verein unbedingt will, ist das eine gewisse Wertschätzung. Und ich wollte zu einem Verein, wo ich eine Perspektive habe.“ Affengruber bestätigt: „Wenn ein Verein dich will, ist das sicher gut für deine eigene Zukunft aber auch für die Zukunft des Vereins.“
Alle drei Ex-Lieferinger trugen bei Salzburgs Kopperationsklub die Kapitänsschleife, wurden also auf Führungsspieler eingestuft. Und dennoch sehen sie bessere Perspektiven beim SK Sturm. Ilzer ist es nicht wichtig, ob sie die Schleife getragen haben. „Sie haben Qualität und ich bin froh, dass sie da sind. Andi Schicker hat einen guten Job gemacht. Vor den Wechseln wurde intern recherchiert, wie es denn so in Graz bei Sturm ist. Prass: „Ich habe Gazi angerufen und ihn gefragt, wie es ihm in Graz taugt.“ Gazibegovic taugt es, auch wenn er zugibt: „Ich habe etwa ein halbes Jahr gebraucht, mich fußballerisch einzugewöhnen. Alles andere ist schneller gegangen.“
Freude auf die Fans
Das Trio kennt sich seit der U13, dementsprechend läuft der Schmäh. Nachdem Prass von Affengrubers Verpflichtung gehört hat, „dachte ich: Jetzt lässt er mich wieder nicht alleine.“ „Langweilig sind wir nicht“, sagt Affengruber. Eine Wohngemeinschaft kommt nicht infrage. Sowohl von Affengruber als auch von Prass kommt ein schnelles und zeitgleiches „Nein!“
Das Ja zu Sturm hat mehrere Gründe. Die bereits erwähnte Perspektive, in der Bundesliga spielen zu können und damit auf sich aufmerksam zu machen. Trainer Ilzer, der bekannt dafür ist, Spieler weiterzuentwickeln. Und die stimmungsstarke Fan-Gemeinde. Gazibegovic: „Eine Kostprobe habe ich schon bekommen. Das war schon sehr geil vor dem 4:1 gegen Rapid.“ Das Ziel des Trios für die bevorstehende Saison ist klar. „Wir wollen in die Europa League“, sagen sie unisono.