Salzburg wird der Titel auch in dieser Saison nicht mehr zu nehmen sein. Zum achten Mal in Folge werden die Festspielstädter die „Schüssel“ gegen den Himmel stemmen dürfen. Und auch Rapid wird den Vizemeistertitel wohl kaum noch verspielen. Um den dritten Tabellenplatz herrscht allerdings ein unglaublich spannender Vierkampf. Sturm, LASK, WAC und die WSG Tirol rittern um den begehrten Platz. Begehrt nicht nur wegen des sportlichen Prestiges. Begehrt vor allem, weil man zumindest in die Gruppenphase der erstmals stattfindenden Conference League einziehen würde, die 2,8 Millionen Euro in die Klubkasse spült.
Die beste Ausgangsposition im Kampf um Platz drei haben die Grazer. „Wir haben alles in der eigenen Hand und wir fahren nach Tirol, um dort einen Sieg einzufahren“, sagt Sturm-Trainer Christian Ilzer selbstbewusst. Bei der 1:3-Niederlage gegen Salzburg am Sonntag war man zwar die schwächere Mannschaft, man wisse aber, was gegen die Tiroler besser zu machen ist. Würde Sturm siegen, hätten die WSG keine Chance mehr auf Platz drei. Die Grazer verloren noch kein Spiel gegen Tirol, die Begegnungen an sich waren aber stets hart umkämpft. In beiden Auswärtsspielen trafen die Schwarz-Weißen in Tirol in der Nachspielzeit. Otar Kiteishvili beim 5:1-Sieg im November 2019 in der 94. Minute und Kelvin Yeboah beim 1:1 im März 2021 in der 92. Minute.
Sturm muss an und über das Leistungslimit gehen
Gegen die Grazer spricht wiederum die schwache Auswärtsbilanz. Im Kalenderjahr 2021 konnte noch ein einziges Spiel in der Fremde gewonnen werden. Zu bewerkstelligen ist dies nur, „wenn unsere physische Bereitschaft bei hundert Prozent liegt und wir im Kollektiv an und über unser Leistungslimit gehen“, sagt Ilzer: „Wir wollen diese heiße Phase mit Siegen für uns entscheiden.“ Es gibt zwar einige angeschlagene Spieler, in dieser Phase der Meisterschaft wird aber niemand mehr geschont. Die Tiroler stehen vor einem Pflichtsieg, wollen sie die Chancen auf Platz drei wahren.
„Wenn wir um die Vergabe der Europacupplätze noch mitreden wollen, helfen uns in dieser Woche ehrlich gesagt nur Siege. Da müssen wir gegen Sturm anfangen. Wir werden das Spiel wieder so anlegen wie ein Endspiel, ähnlich wie damals beim 5:3 im Lavanttal“, sagte WSG-Trainer Thomas Silberberger. Nach der Begegnung in Tirol spielt Sturm zu Hause gegen Rapid und in der letzten Runde auswärts gegen den WAC.
Ohne Trauner und Thalhammer
Die Kärntner spielen heute gegen den LASK und könnten sich mit einem Sieg ebenfalls in eine gute Ausgangsposition bringen und somit einen direkten Gegner überholen. Die Chancen sind da, weil der LASK seit Wochen in einer Formkrise steckt. In den jüngsten fünf Spielen kassierten die Linzer zwei Niederlagen, bei drei Unentschieden.
Zudem sind Abwehrchef Gernot Trauner und Trainer Dominik Thalhammer, der nicht mehr unumstritten sein soll, heute gesperrt. Beide erhielten beim bzw. nach dem 3:3 gegen Tirol in der vergangenen Runde die Gelb-rote Karte. Der WAC bekommt es kommende Runde mit der WSG Tirol zu tun und in der letzten Runde eben mit dem SK Sturm. Es könnte daher sein, dass es in der letzten Runde zum direkten Duell um Platz drei kommt. Für Spannung in den ausstehenden drei Runden ist also gesorgt.