Nur noch sechs Runden sind in der Meistergruppe der Bundesliga zu spielen. Dann steht zumindest zum Großteil fest, wer in der nächsten Saison Österreich im Europacup vertreten darf. Der SK Sturm (Gregory Wüthrich fehlt verletzungsbedingt, Niklas Geyrhofer ist gesperrt) hat heute die Chance, mit einem Sieg über Angstgegner LASK (in den letzten vier Duellen gegen die Oberösterreicher gab es vier Niederlagen ohne erzieltes Tor von Sturm) den dritten Tabellenplatz einzunehmen. Dieser könnte sich eventuell sogar lukrativer als der Vizemeistertitel erweisen.
Millionenschwere Startgelder kommen nämlich nur durch das Bestreiten von Gruppenphasen im Europacup zustande. Österreichs Meister, der zum achten Mal in Folge Salzburg heißen wird, steigt etwa im Play-off der Champions-League-Qualifikation ein. Gelingt der Einzug in die Königsklasse nicht, geht es direkt in die Gruppenphase der Europa League. Der rot-weiß-rote Vizemeister hat keine Garantie. Käme es in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation zum K.o., ginge es in der dritten Runde der Europa-League-Quali weiter. Gelänge auch dort kein Aufstieg, würde das Play-off in der neu geschaffenen Europa Conference League warten. Ohne Triumph in einem der drei K.o.-Duelle stünde das finale Europacup-Aus fest.
Mehr Hoffnung gibt es für Österreichs Tabellendritten. Voraussetzung dafür ist der Cupsieg des Meisters oder Vizemeisters. Beides kann noch eintreffen, weil Salzburg am 1. Mai auf den LASK trifft. Würde also der Cupsieger in den Top zwei der Bundesliga landen, käme der Dritte in den Genuss, einen Fixplatz in einer Gruppenphase zu ergattern. Denn damit wäre ein Play-off-Ticket für die Europa-League-Qualifikation fix. Bei einem dortigen Ausscheiden – richtig – geht es direkt in die Gruppenphase der Europa Conference League. Die zwei restlichen Europacupteilnehmer Österreichs dürfen sich nur im kleinsten Bewerb messen. Für die Gruppenphase der Europa Conference League müssen aber zwei bzw. drei Runden überstanden werden. Beim Blick auf die durchaus hochkarätige Konkurrenz eine zumindest sehr herausfordernde Hürde.
Sturm hat aber große Lust, nach dem Europa-League-Quali-Aus gegen Haugesund am 1. August 2019 wieder auf die internationale Bühne zurückzukehren.