Der SK Sturm bleibt im Kalenderjahr 2021 weiter ohne Sieg in der Fremde. Und doch dürfen die Steirer am Ende mit dem 0:0 bei Rapid in der Bundesliga-Meistergruppe nicht ganz unzufrieden sein. Etwa weil die Schwarz-Weißen eine kämpferisch großartige Leistung ablieferten. Das unterstreichen nicht nur die Zweikampfwerte (63 Prozent gewann Sturm), sondern auch die Schüsse auf das Tor (4:1 für Sturm).
Dass es am Ende nur einen Zähler gab, hatte auch mit einer Entscheidung in der 39. Minute zu tun: Nach einem langen Ball von Jon Gorenc Stankovic lief Rapid-Torhüter Richard Strebinger aus seinem Kasten. Kelvin Yeboah schaute nur auf den Ball und krachte in Strebinger hinein. Schiedsrichter Stefan Ebner zückte die Rote Karte. „Das war eine klare Fehlentscheidung. Für mich ist das maximal eine Gelbe Karte“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer nach der Partie verärgert. Die Meinung von Ilzer teilten viele, wenngleich Sturms Jugendleiter Gilbert Prilasnig anmerkte: „Es liegt auch in der Verantwortung des Stürmers, auf die Gesundheit des Tormanns zu achten.“
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es ein munteres, intensives Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Doch Thorsten Schick (2., 31.) bzw. Jakob Jantscher (5., 34.) und Andreas Kuen (34.) scheiterten. Nach der Pause übernahmen sogar die Gäste das Kommando. Keine Spur war davon zu merken, dass Sturm in Unterzahl agierte. Dank immenser Laufarbeit und guter spielerischer Mittel kamen die Steirer immer wieder zu guten Chancen. Allein Otar Kiteishvili kam zu vier Abschlüssen (50., 55., 66., 69.).
Im Rampenlicht stand der Georgier auch in der 62. Minute. Nach einem Einsteigen im Strafraum von Filip Stojkovic in Richtung Kiteishvili blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm. „Da kann man durchaus über einen Elfmeter diskutieren. Es wäre der erste im 25. Saisonspiel für uns gewesen“, sagte Trainer Ilzer im Anschluss und blickte bereits in die Zukunft. Immerhin gastiert bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) der WAC in Graz. „Für uns ist das echt bitter, weil unser bis zum Ausschluss bester Mann im nächsten Spiel wohl fehlen wird.“ Jantscher ergänzte, „viel Kraft liegen gelassen“ zu haben.
Die Art und Weise, wie Sturm auch in Unterzahl agiert, offenbarte sich im Westen der Bundeshauptstadt eindrucksvoll. Diese offensive und aktive Herangehensweise hat Ilzer der Mannschaft eingeimpft und lebt sie auch in Hinblick auf die nahe Zukunft vor: „Wir sind auf Schlagdistanz zu Rapid und LASK. Wir trauen uns jetzt alles zu. Da ist alles drinnen.“