Einen Dreijahresplan hat der SK Sturm vor knapp einem Jahr ausgerufen. Der Plan war es, einen Umbruch einzuleiten und schrittweise die Fehler der Vergangenheit auszumerzen und zurück in die Erfolgsspur zu finden. Bereits in der ersten Saison darf behauptet werden, dass die Mannschaft positiv überrascht.
Neo-Trainer Christian Ilzer hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, den Schwarz-Weißen seine Spielidee einzuimpfen. Der Einzug in die Meistergruppe gelang spielerisch einfach. Die Krönung gelang am Sonntag. Das 3:2 gegen die WSG Tirol war nämlich Sturms erster Heimsieg seit Bestehen der Meistergruppe.
Im Hintergrund werden aber klarerweise bereits die Weichen für die Zukunft gestellt. Nachdem im Vorjahr zahlreiche Verträge mit Spielern ausgelaufen waren, mit denen die Grazer ohnehin nicht mehr planten, und nicht mehr benötigte Akteure mit laufenden Verträgen zu anderen Klubs abgegeben worden waren, konnte Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker schon einige Male aktiv werden. Mit Jon Gorenc Stankovic, Gregory Wüthrich, David Nemeth, Kelvin Yeboah, Sandro Ingolitsch, Andreas Kuen und Jusuf Gazigebovic gab es bislang keinen einzigen Transferflop – ganz im Gegenteil. Das Projekt Francisco Mwepu, der eigentlich für die (derzeit aber nur trainierenden) Amateure eingeplant war, geht in die Verlängerung. Schicker bestätigte, dass der 21-Jährige über den Sommer hinaus in der steirischen Landeshauptstadt bleibt.
Blutauffrischung wird es auch geben. Martin Krienzer kehrt nach seiner Leihe bei Lafnitz nach Graz zurück und soll den Druck auf Jakob Jantscher und Kelvin Yeboah erhöhen. Ein echter Neuzugang wurde trotz fehlender Bestätigung von Sturm fixiert. Mittelfeldspieler Manprit Sarkaria kommt ablösefrei von der Wiener Austria. Der Linksfuß hat indische Eltern, kam aber schon in der Bundeshauptstadt auf die Welt. Als klassischer Käfigkicker bringt der 24-Jährige sehr gute Technik und jede Menge Kreativität mit. Bei der Austria schaffte er ausgerechnet in der Saison 2019/20 den Durchbruch – unter Trainer Christian Ilzer, mit dem er ab Sommer wieder vereint sein wird. Auch in dieser Saison gehört Sarkaria trotz schwacher Vorstellungen der enttäuschenden Austria zu den absoluten Leistungsträgern.