In der Merkur-Arena gibt es für Gästemannschaften nichts zu holen. Zumindest war dies in den jüngsten sieben Heimspielen des SK Sturm so. Die Grazer feierten zwei volle Erfolge im Cup und fünf Siege in der Meisterschaft. Diese Serie möchten die Schwarz-Weißen im heutigen Spiel (14.30 Uhr) gegen den WAC fortsetzen. „Wir brennen auf das Spiel“, sagte Christian Ilzer. Er hat Sturm nach mäßigen Jahren sportlich wieder in die Spur gebracht. Nach einem unglaublich erfolgreichen Herbst 2020 läuft es 2021 noch nicht wie geschmiert. Die sportliche Führung kennt die Gründe und wird nicht nervös.
Mit dem WAC kommt ein Gegner nach Graz, der Ilzer sehr viel zu verdanken hat. Der Steirer führte Strukturen ein, sorgte beim familiär geführten Kärntner Klub für Professionalität, die bis heute gelebt wird und den Verein auch sehr erfolgreich gemacht hat. Als Ilzer kam, lagen die Wolfsberger auf dem vorletzten Tabellenplatz. Am Ende übergab er den Klub auf einem internationalen Startplatz. „Es ist schön, zu sehen, etwas Bleibendes hinterlassen zu haben und ein Teil der Erfolgsgeschichte zu sein“, sagt Ilzer. Der WAC habe in einer schwierigen Phase richtige Entscheidungen getroffen und in der Folge nicht viel falsch gemacht. Auch aufgrund seiner Arbeit in Wolfsberg hat Sturms Geschäftsführer Andreas Schicker den 43-Jährigen zu den Schwarz-Weißen geholt. „Was Christian Ilzer macht, hat Hand und Fuß“, sagt der Obersteirer.
Ein Jahr englische Runden
Beim WAC führt nach einem guten Intermezzo von Gerhard Struber nun Ferdinand Feldhofer die Kärntner erfolgreich durch Österreich und Europa. Das 1:4 gegen Tottenham in der Europa League tat weh, ist aber auch der Dreifach-Belastung zuzuschreiben. „Wir spielen gefühlt ein Jahr lang englische Runden“, sagt Feldhofer. Er jammert nicht, „weil wir das ja auch wollen“, möchte es aber als Erklärung gesagt haben. Dass das intensive Programm auf das heutige Duell Auswirkungen haben wird, davon geht Ilzer aus. Man habe aufgrund der Spielerwechsel im Tottenham-Spiel gesehen, was auf Sturm heute zukommen wird. „Interessant“, sagt Feldhofer schmunzelnd.
Wie interessant die Grazer Startelf aussehen wird, ist ein obligatorisches Geheimnis. Die besten Erinnerungen an den WAC hat Bekim Balaj. Er ist Sturms jüngster Sieg-Torschütze gegen die Kärntner, traf beim 1:0-Auswärtssieg der Grazer am 4. August 2019.