Es wäre nicht der SK Sturm inklusive eines Teils seiner Anhängerschaft, würden nach der 1:2-Niederlage in Altach Verschwörungstheorien auftauchen. Wie kann man nur einen Bundesliga-Debütanten an die Linie stellen, der dann auch noch ein klares Abseits übersieht und damit die Niederlage einleitet?
Kann man, weil Sturm aufgrund der Statistik und der Darbietungen im Herbst als Favorit in das Spiel gegen Altach gegangen war. Außerdem hatten die Grazer noch genügend Zeit, um dieses Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Aber dafür fehlt aktuell die Qualität. Sturm ist in der Lage, 30 bis 40 Minuten guten Fußball zu zeigen. „Fußballerisch sind wir meiner Meinung nach sogar besser als im Herbst“, sagt GeschäftsführerAndreas Schicker. Aber während des 90-minütigen Spiels fehlt den Schwarz-Weißen derzeit die Konstanz. Zudem ist das Momentum kaum aufseiten der Grazer.
Schicker bringt es auf den Punkt und sagt: „Im Herbst ist es optimal gelaufen, jetzt läuft es normal.“ Im Herbst hatten Fehler in der Defensive kaum Auswirkungen. So kam der unglaubliche Wert von nur fünf Gegentreffern in zwölf Runden zustande. Aktuell werden Fehler von den Gegnern eben genutzt. Und Schiedsrichterfehler dabei sind Teil des Fußballs. Auch wenn Schicker sagt: „Bei einem ruhenden Ball ist das nicht zu verzeihen. Ich sage nichts, wenn es im vollen Tempo um Zentimeter geht, aber ein ruhender Ball. Das geht gar nicht.“
Sturm hält am Drei-Jahres-Plan fest
Dieses Thema ist aber abgehakt, weil es nicht mehr zu ändern ist. „Wir bleiben bei uns, arbeiten weiter und werden versuchen, unser Spiel Stück für Stück zu verbessern.“ Gefühlt stottert der Sturm-Motor, innerhalb der Mannschaft läuft es aber wie geschmiert. „Die Stimmung ist gut, die Einstellung aller ist weiterhin positiv. Und die Energie stimmt“, sagt Schicker, der anmerkt: „Vor zwei Monaten wurde ich gefragt, ob wir unseren Drei-Jahres-Plan adaptieren wollen. Und ich sage heute dasselbe wie vor zwei Monaten. Wir bleiben unserem Plan treu.“ Der Plan lautet: In der ersten Saison gilt es, sich zu konsolidieren, im zweiten Spieljahr, mit punktuellen Maßnahmen die Mannschaft zu verstärken, und in der darauffolgenden Spielzeit möchte man ernsthaft um den Europacup mitspielen.
Noch beim Trainingsauftakt im Jänner hatte Trainer Christian Ilzer gesagt: „Auf die aktuellen Top drei wie Salzburg, Rapid und LASK fehlt uns noch etwas.“ Diese Einschätzung bewahrheitet sich aktuell. Dennoch sagt Schicker: „Wir werden jetzt nicht alles hinterfragen. Wir sind auf einem richtig guten Weg.“