Ein falscher Schritt von Vincent Trummer im Testspiel gegen Lafnitz am 22. August brachte schnell Gewissheit. Ein Kreuzband- und Meniskusriss zwingt den Youngster des SK Sturm zu einer achtmonatigen Pause. Am 2. Oktober folgte der nächste Rückschlag: Niklas Geyrhofer erlitt nach einem Zusammenstoß mit Kapitän Stefan Hierländer mehrere Bänderrisse im Sprunggelenk.
Wochenlange Rehabilitation, um wieder dem großen Traum des Profifußballers nachzugehen, folgten. Ein guter Rat von Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker brachte eine Wende in vielerlei Hinsicht. So begaben sich Trummer (20) und Geyrhofer (20) ins Sportrehazentrum von ÖFB-Physiotherapeut Mike Steverding ins deutsche Lindau. „Eigentlich war es nur für zwei Wochen geplant, aber wir haben gleich um eine weitere Woche verlängert, weil wir gesehen haben, wie sehr uns das weiterbringt“, sagt Geyrhofer, der am Montag ins Mannschaftstraining bei den Grazern eingestiegen ist. „Wir haben da sechs Tage pro Woche sieben Stunden pro Tag unsere Therapieprogramme abgespult. Die zwei freien Sonntage waren wichtig. Da haben wir fast den ganzen Tag geschlafen.“
Zwar absolviert der Innenverteidiger die Trainingseinheiten vorerst noch mit Tape, „aber Schmerzen habe ich keine mehr“. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass ein kompletter Wandel beim Zugang zum Beruf stattgefunden hat. So schoben Geyrhofer und Trummer auch nach der Rückkehr aus Deutschland an den freien Tagen Sondereinheiten in der Kraftkammer im Trainingszentrum Messendorf. „Das öffnet einem schon die Augen. Man sieht, was mit super körperlicher Verfassung weitergehen kann. Ich mache auch weiterhin noch Extraschichten. Körperlich fühle ich mich so fit wie nie zuvor.“
Heute geht es mit den Schwarz-Weißen ins Trainingslager nach Umag. Schon am Samstag (gegen Osijek) bzw. Sonntag (gegen MOL Fehervar) will der Steirer sein Comeback geben. In Kroatien muss er aber mit Trummer auf seinen gewohnten Zimmerpartner verzichten („Aber Oliver Bacher ist auch ein 2000er-Jahrgang. Mit ihm verstehe ich mich auch gut“). Vor April („Ich werde nichts überstürzen“) wird der Linksverteidiger nicht voll fit sein.
Am Donnerstag betrat er erstmals den Rasen für leichte Laufeinheiten. „Ein richtig geiles Gefühl nach so langer Zeit“, sagt der Südoststeirer, für den die erste schwere Verletzung seiner Karriere ebenso prägend ist. „Ich werde mich nie mehr über eine harte Vorbereitung beschweren. Wenn man sieben Stunden pro Tag am Comeback arbeitet, weiß man, was machbar ist.“ Am Willen und an der Einstellung mangelt es jedenfalls nicht.