Anfang der Saison erwischte ihn der Coronavirus, dann setzte ihn ein Muskelbündelriss außer Gefecht. Dennoch brachte es Otar Kiteishvili in sieben Bundesliga-Einsätzen auf drei Tore und zwei Assists. Vor allem nach seinem Doppelpack gegen die Wiener Austria rückte der Georgier in den Fokus der Öffentlichkeit. „Otar ist in einer sehr guten Verfassung und die Mannschaft performt richtig gut. Deshalb wird die Leistung von Otar viel mehr wahrgenommen. Ich denke, dass er auch die eineinhalb Jahre zuvor gute Leistungen gebracht hat. Nur das Gesamte hat leider nicht so funktioniert“, sagt Geschäftsführer Andreas Schicker.
So kam Kiteishvili zu Sturm
Kiteishvili ist ein Glücksfall für Sturm. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Nach Graz gelotst hat ihn Günter Kreissl. Der ehemalige Sport-Geschäftsführer erzählte einst bei einem Training: „Ich wollte eigentlich einen anderen Georgier holen, den schnappte sich aber leider ein anderer Klub. Und dann sagte mir der Manager: ,Ich habe einen anderen Spieler für dich‘. Das war dann Otar. Und ich finde, der passt richtig gut zu uns.“ Kreissl sollte recht behalten. Kiteishvili passt gut zu Sturm. Und der Georgier fühlt sich auch richtig wohl in Graz, vor allem dann, wenn seine Frau da ist. Vor der Pandemie standen Spaziergänge durch Graz immer wieder auf dem Programm. „Die Leute hier sind sehr freundlich. Wichtig ist, dass sich meine Frau wohlfühlt. Weil ich bin ohnehin in der Mannschaft gut aufgehoben“, sagte Kiteishvili. Der Georgier ist wahrlich gut aufgehoben innerhalb der Mannschaft und zahlt es mit Leistungen zurück. Er war bei allen Sturm-Trainern (Vogel, Mählich, El Maestro und Ilzer) gesetzt.
Festgeschriebene Ablösesumme
Sturm ist das erste Auslandsengagement von Kiteishvili. Die Schwarz-Weißen werden aber sicher nicht der letzte Verein außerhalb Georgiens bleiben. Aufgrund seiner zuletzt gezeigten Leistungen rückte er in den Fokus anderer Klubs. „Bis dato gibt es keine offizielle Anfrage eines Klubs. Aber das ist auch ein Weg von uns, bei dem wir immer wieder Spieler verkaufen müssen. Wir müssen uns auch vorbereiten, dass Kiteishvili gehen könnte. Aber unser Ziel ist es, dass wir ihn halten. Deshalb habe ich auch schon längst mit Gesprächen mit ihm und seinem Manager begonnen“, erklärt Schicker. Bis zum Sommer 2022 hat der Georgier noch einen Vertrag bei Sturm. Sollte er früher gehen wollen, ist eine Ablösesumme festgeschrieben, die noch Kreissl verhandelt hatte. Eine Summe, die für Sturm äußerst lukrativ ist. Aber Schicker gibt zu bedenken: „Die Transfersummen sind um 25 bis 30 Prozent zurückgegangen.“
Fans waren beim Training
Es ist unwahrscheinlich, dass Kiteishvili heute (17 Uhr) gegen St. Pölten das letzte Mal im Sturm-Trikot einläuft. Mannschaftsintern ist dies ohnehin kein Thema. Denn der Fokus gilt einzig und allein dem heutigen Spiel gegen St. Pölten. Die Schwarz-Weißen werden alles unternehmen, um die Erfolgsserie (acht Siege in den jüngsten neun Spielen) fortzusetzen. Die Fankurve motivierte die Mannschaft beim gestrigen Training jedenfalls mittels eines lautstarken und flammenden Besuchs.