Sein Treffer in der 93. Minute zum 3:0-Endstand gegen die Admira wurde von der gesamten Sturm-Belegschaft auf und neben dem Feld frenetisch gefeiert. Zum einen, weil es das erste Pflichtspieltor von Gregory Wüthrich für die Schwarz-Weißen war und zum anderen, weil der 1,92-Meter-Verteidiger diesen Treffer angekündigt hatte.
Am 4. Dezember feierte der Sohn einer Schweizerin und eines Ghanaers seinen 26. Geburtstag. Natürlich wurde für ihn in der Kabine gesungen. Voller Freude über die gesangliche Einlage kündigte der Innenverteidiger ein Tor im Spiel gegen die Wiener Austria an. Eine Chance hatte er, Tor machte er aber keines. Jetzt holte er es nach – und alle freuten sich mit Wüthrich.
Als er im Sommer nach Graz gekommen ist, sagte er: „Ich will den Umbruch erfolgreich mitgestalten.“ Seit der ersten Minute in Graz geht der gebürtige Berner auch voran. Er ist bei den Mitspielern sehr beliebt und anerkannt, gilt als Bindeglied zwischen den älteren und den jüngeren Spielern. „Er gehört noch zu der ,Hey-Bruder‘-Generation“, bezeichnet Geschäftsführer Andreas Schicker sein Standing und unterstreicht damit das gute Verhältnis zu den Nachwuchstalenten.
Niederlagen machen Wüthrich wütend
Sein Ehrgeiz ist ausgeprägt. Selbst Niederlagen in Trainingsspielen kann der Schweizer nur schwer akzeptieren. Da braucht es einige Zeit, dass er wieder „der nette Kollege“ ist, den alle beim SK Sturm so sehr schätzen, sowohl aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten, als und vor allem aber auch wegen seiner menschlichen Qualitäten. Christian Peintinger, einst Trainer der Sturm Amateure, hatte Wüthrich den Grazern auf Nachfrage empfohlen. Er kannte ihn von den Young Boys Bern. Nun gelang dem schnellen und kopfballstarken Verteidiger sein erstes Tor für Sturm. „Ich bin wirklich glücklich über mein Tor. Aber noch mehr freut es mich, wenn wir gemeinsam Erfolge feiern können“, sagte Wüthrich. Nach zweimaligem Verletzungspech (2016 Kreuzbandriss, 2018 Adduktoren) scheint der 26-Jährige beim SK Sturm durchzustarten, Vertrag hat er bis 2022.