Der SK Sturm hält nach sieben Spielen bei zwölf Punkten. Somit darf der Saisonstart durchaus als gelungen bezeichnet werden. Es herrscht Zufriedenheit bei und rund um die Schwarz-Weißen. Aber: Auch in der im Nachhinein so wenig zufriedenstellenden Spielzeit 2019/20 hielten die Grazer nach sieben Spielen bei zwölf Punkten. Und in der Saison davor: Zwölf Punkte nach sieben Spielen.
Was ist also anders beim SK Sturm? Die Mannschaft hat sich verjüngt, die Stimmung innerhalb des Vereins ist harmonischer und dadurch die Wahrnehmung bei den Anhängern positiver. Der geänderte Spielstil gefällt. Die Mannschaft wirkt dynamischer, zielsicherer, bissiger, engagierter. „Das ist viel mehr SK Sturm als noch vor einem Jahr“, sagte Geschäftsführer Andreas Schicker noch vor dem Sieg in Salzburg, der die Schwarzen-Weißen ob des überraschenden Erfolgs zusätzlich in einem schöneren Licht glänzen lässt. Hinter den Erfolgen steckt viel Arbeit. Von gelungenen Transfers über mentale Betreuung, bis zu einem Trainerteam, das mit den Spielern harmoniert – Verein und Spieler sind in einer Entwicklungsphase.
Von der Jokerrolle zum Startelf-Spieler
Kevin Friesenbichler etwa hat sich von der Jokerrolle zum Startelf-Spieler gewandelt. Der im Jänner dieses Jahres zu den Grazern gewechselte Stürmer musste in der vergangenen Saison meistens von der Bank aus sein Torglück versuchen. Mittlerweile steht er stetig in der Startformation. Trainer Christian Ilzer schenkt dem 26-Jährigen Spiel für Spiel das Vertrauen. Zwei Tore in zehn Spielen stehen bisher zu Buche – kein Topwert für einen Stürmer. Aber Friesenbichler ist an der Entstehung vieler Sturm-Tore beteiligt. „Solange ich der Mannschaft mit meinem Einsatz helfen kann und wir auch ohne Tore von mir gewinnen, ist das okay. Wenn wir nicht mehr gewinnen sollten und ich auch keine Tore mache, fange ich zu überlegen an“, sagt der Steirer. Er sei ein mannschaftsdienlicher Spieler: „Wenn jemand in der Mitte ruft, spiele ich immer den Stanglpass.“ Im Cup-Spiel gegen Wacker Innsbruck etwa entschied er sich etwa für den Pass und legte auf Andreas Kuen ab. Daraus resultierte in diesem Fall kein Tor. „Vielleicht sollte ich in Zukunft bei 50:50-Entscheidungen für mich entscheiden“, sagte Friesenbichler, der sich „absolut fit fühlt und mit den Spielen noch zusätzlich Kraft getankt hat.
Ein Tor oder zwei Assists
Heute ist mit WSG Tirol ein Gegner zu Gast, gegen den Sturm pro Spiel durchschnittlich 3,5 Tore macht. Friesenbichler aber warnt vor den Tirolern. „Die darf man auf keinen Fall unterschätzen. Zeigen wir weniger Einsatz als in den letzten Spielen, wird es schwer. Wir müssen unserer Linie treu bleiben. Dann holen wir sicher etwas“, sagt er. Und sollte Sturm tatsächlich heute drei Tore erzielen, ist eines von Friesenbichler dabei, verspricht er schmunzelnd: „Oder zwei Assists!“