In den vergangenen Monaten wurde das öffentliche und private Leben wohl aller Menschen aufgrund der Coronapandemie komplett auf den Kopf gestellt. Und doch ist eines irgendwie gleich geblieben: die Tabelle der Frauenfußball-Bundesliga nach dem Herbstdurchgang. Wie schon nach neun Runden im Jahr 2019 liegen Sturms Frauen auch nach neun Partien 2020 auf Rang drei. Nach sechs Siegen, einem Remis und zwei Niederlagen ist man erneut auf Tuchfühlung mit der Zweitplatzierten SG Austria Wien/Landhaus, Titelanwärter St. Pölten ist aber – wie schon im Vorjahr zur Winterpause – bereits um acht Punkte davongezogen.
Fehlende Weiterentwicklung? Wohl kaum. Man kann es sogar gegenteilig bewerten. Denn: Trainer Christian Lang stellte die Spielidee der Mannschaft um. „Wir wollen den Ball sichern und mit den Gegnerinnen spielen. Es geht nicht immer sofort nach vorne“, sagt Lang. Und die Tatsache, dass trotz dieser radikalen Umstellung der Rückstand auf die Spitze zumindest gleichgeblieben ist, ist positiv zu bewerten.
Auch die Abgänge der Leistungsträgerinnen und aktuellen Teamspielerinnen Celina Degen (Hoffenheim) und Stefanie Großgasteiger (Frankfurt) wurden gut kompensiert. In der Offensive haben die Neuzugänge Nina Predanic und Katja Wienerroither mit jeweils sechs Toren eingeschlagen – in Summe erzielte Sturm drei Tore mehr als noch im Vorjahr, und stabilisierte gleichzeitig die Defensive: Sieben der neun Herbstpartien absolvierten die Torfrauen Vanessa Gritzner und Mariella El Sherif ohne Gegentreffer.
Ja: Der bloße Blick auf die Tabellenplatzierung und die Punkteausbeute lässt einen Stillstand vermuten. Zieht man aber das große Ganze in Betracht, so ist die Frauenabteilung des SK Sturm in ihrem Jubiläumsjahr auf einem positiven Weg.