Frühaufsteher statt Langschläfer – die sind heute beim SK Sturm gefragt. Denn die Grazer werden um 8.30 Uhr mit dem Bus in Richtung Hohenems reisen. Dort wartet am Samstag um 15 Uhr der dortige Drittligist in der zweiten Runde des ÖFB-Cups. Einen Zwischenstopp werden die Steirer in Grünau einlegen. Dort bittet Trainer Christian Ilzer zum Abschlusstraining und fordert die nötige Ernsthaftigkeit. „Niemand darf Hohenems unterschätzen“, sagt der 42-Jährige. Für den gebürtigen Vorarlberger Lukas Jäger ist klar: „Das ist die beste Amateurmannschaft in Vorarlberg.“
Keinen Teil zum erhofften Aufstieg der Schwarz-Weißen wird Otar Kiteishvili beitragen. Der Regisseur zog sich beim 1:1 der georgischen Nationalmannschaft in Nordmazedonien bereits in der siebenten Minute eine Muskelverletzung im Oberschenkelbereich zu. Heute unterzieht sich der 24-Jährige einer MR-Untersuchung. Ein längerer Ausfall kann nicht ausgeschlossen werden. Dabei hätte der Offensivmann reichlich Grund für Selbstvertrauen: Sind die Georgier doch nur noch einen Schritt von der erstmaligen EM-Teilnahme entfernt. Dafür muss am 12. November ein Sieg im Play-off-Finale gegen Nordmazedonien her.
Verletzungsfrei zurückgekehrt ist neben Jon Gorenc-Stankovic, der sein Debüt für Sloweniens A-Team (4:0 gegen San Marino) gab, und Jusuf Gazibegovic, der mit Bosniens U21 0:1 in Deutschland verlor, auch Jörg Siebenhandl, der auf der Bank drei Siege mit dem ÖFB-Team miterlebt hat. „Es waren keine hohen Siege, aber wir haben alle Punkte gemacht, das ist am Ende das, was zählt“, sagt der 30-Jährige, der gestern nach der Teamrückkehr in seiner Heimat Wien blieb. Von dort geht es heute mit dem Zug nach Salzburg, um zur Sturm-Mannschaft zu stoßen. Siebenhandl wurde beim ÖFB-Team vier Mal auf Corona getestet – gestern folgte ein neuer Test in einem Labor in Wien, um das Risiko weiter zu minimieren. „Die Zeit im Nationalteam war eingeschränkter als beim Klub. Wir waren immer angehalten, die Hotels nicht zu verlassen. Das macht natürlich absolut Sinn, damit es zu keiner Verbreitung des Virus kommt.“
Nicht nur Corona hat den sechsten Lehrgang seiner Karriere zu etwas Besonderem gemacht. Immerhin lachen die Österreicher von der Tabellenspitze der Nations-League-Gruppe B1 – und das trotz 13 Ausfällen. „Wir haben trotz der vielen abwesenden Spieler eine schlagkräftige Truppe mit riesiger Qualität gehabt“, sagt Siebenhandl, der einen gewissen Stolz nicht von der Hand weisen kann. „Man vertritt als Nationalspieler immerhin sein Land. In diesem Kader würden gerne viele stehen. Insofern ist es schon eine feine Sache, da dazuzugehören.“