Seit rund drei Wochen saß Jusuf Gazibegovic auf Nadeln – am Dienstagabend gab es das grüne Licht. Der trotz Vertrags bis 2021 bei Zweitligist Liefering ablösefreie Transfer zum SK Sturm ging endlich über die Bühne. „In vielen Gesprächen habe ich gemerkt, dass mich Sturm unbedingt haben will. Jetzt bin ich froh, dass ich bei so einem großen Traditionsverein mit super Fans sein darf“, sagt der 20-Jährige, der gestern seine erste Trainingseinheit absolvierte. „In Liefering war ich Vizekapitän und einer der älteren Spieler, von denen die jüngeren gelernt haben. Jetzt ist es umgekehrt. Ich freue mich auf die Bundesliga.“
Der bosnische U21-Teamspieler lebt seit der Geburt in Salzburg und ist bis Ende der Saison 2021/2022 einem Österreicher gleichgestellt, womit er das Legionärskontingent des SK Sturm vorerst nicht belastet. „Das erste Mal von zu Hause weg zu sein, ist schon komisch. Schauen wir einmal, wie das mit dem Kochen wird“, sagt der Fan von Real-Superstar Marcelo und „Auto-Verrückte“ lachend. Für Trainer Christian Ilzer passt die Rückennummer 11 „perfekt für unseren Weg, weil er unsere Spielidee schon erlebt hat“.
Der Neuzugang ist auf der linken und rechten Außenverteidigerposition einsetzbar und könnte schon am Sonntag (14.30 Uhr) im Heimspiel gegen Altach den gesperrten Sandro Ingolitsch ersetzen. Die beiden Außenpositionen waren nach der Verletzung von Vincent Trummer jeweils nur einfach besetzt - Handlungsbedarf war somit vorhanden. Der Vertrag von Gazibegovic („Ich bin voll im Saft“) in Graz läuft bis 2023. Zwei seiner Landsleute, die zuvor bei Sturm tätig waren, haben auch bei ihm bleibenden Eindruck hinterlassen. „Jahrhunderttrainer Ivica Osim ist eine echte Legende. Samir Muratovic ist auch ein ganz Großer gewesen. Wenn ich hier auch solche Erfolgsgeschichten schreiben könnte, wäre es wirklich geil.“