Neue Spieler, neues Betreuerteam, neue Philosophie, neue Zugänge und eine neue Denk- und wohl auch Vorgangsweise. Der SK Sturm hat vor rund sechs Wochen einen Umbruch begonnen, der spätestens in drei Jahren dort enden soll, wo der Grazer Traditionsverein sich gerne sieht: auf dem internationalen Fußballparkett. Die sportlich enttäuschende Vorsaison ließ keine kosmetischen Eingriffe mehr zu. Ein Umbruch im gröberen Ausmaß war unumgänglich. Schenkt man den Worten von Trainer Christian Ilzer und Kapitän Stefan Hierländer Glauben, dann werden die Sturm-Anhänger heute (14.30 Uhr) auswärts gegen St. Pölten zum Liga-Auftakt auch eine homogene, qualitativ gute Mannschaft mit uneingeschränktem Siegeswillen sehen.
Die Beobachtungen aus den Trainingseinheiten sowie aus den Cup- bzw. Testspielen lassen zudem hoffen, dass die Grazer wieder attraktiven Fußball bieten werden. Auch wenn Trainer Ilzer die Aufbruchsstimmung etwas bremst, indem er sagt: „Es wird am Anfang sicher noch Abstimmungsprobleme geben. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns gut präsentieren.“ Er lässt heute eine Grazer Mannschaft mit völlig neuer Abwehr einlaufen. Sandro Ingolitsch, Jon Gorenc-Stankovic, Gregory Wüthrich und Amadou Dante bilden die Viererkette. Davor spielt Lukas Jäger, Stefan Hierländer rechts und Jakob Jantscher links sind für diese Partie im Mittelfeld ebenso gesetzt. Für die eine offene Position stehen Otar Kiteishvili, Andreas Kuen, Ivan Ljubic und Tobias Koch bereit. Im Angriff stürmen Bekim Balaj und Kevin Friesenbichler.
Das Projekt „Sturm neu“ ist auf drei Jahre angelegt. „Aber Ergebnisse steigern die Glaubwürdigkeit in die neuen Ideen“, sagt Ilzer. Ein positives Resultat zu Beginn einer Saison kann auch Kräfte freisetzen. Deshalb will man heute in St. Pölten unbedingt gewinnen. Auf die gesamte Saison gesehen sei es aber wichtig, dass „wir auch bei Misserfolgen unseren Weg konsequent gehen und immer wieder adaptieren“, sagt Ilzer.
Eine grundlegende Änderung hat Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker vorgegeben, denn es gibt keine routinierten „Ergänzungsspieler“ mehr. Der Kader wurde ausschließlich mit jungen, talentierten Spielern aufgefüllt. Kapitän Hierländer wartet mit einer interessanten Aussage auf: „Alle unsere Jungen haben die Qualität für die Bundesliga. Sie sollen daher nicht nur für den SK Sturm spielen. Sie sollen auch Spiele für den SK Sturm gewinnen.“