Der Stadionbesuch wird in der Herbstsaison der Fußball-Bundesliga einzig den Heimfans vorbehalten sein. Wie die Liga nach ihrer außerordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag bekannt gab, werden in den ersten Monaten der am 11. September startenden Meisterschaft keine Anhänger der Gast-Mannschaften bei den Spielen zugelassen.
Die in den Spielbetriebsrichtlinien verankerte Regelung, wonach zehn Prozent der verfügbaren Stadionkapazität den Fans des Gastklubs zur Verfügung gestellt wird, wird demnach bis 31. Dezember ausgesetzt. Diese Entscheidung der Bundesliga war mit Blick auf die Corona-Pandemie und die damit verbundene schrittweise Rückkehr der Anhängerschaft in die Stadien erwartet worden. In der 2. Liga wurde bereits Ende Juli entschieden, dass bis auf weiteres keine Gästefans in den Stadien zugelassen sind.
"Fußball lebt von Emotion, nicht nur am Platz, sondern auch auf den Tribünen. Insofern ist die Entscheidung, während der Covid-19-Beschränkungen möglichst viele Heimfans in die Stadien zu lassen und auf Gästefans zu verzichten, den Klubs nicht leichtgefallen", sagte der Bundesliga-Vorstandsvorsitzende Christian Ebenbauer in einer Aussendung. Es bestehe aber die Hoffnung, dass auf dem Weg zurück in die "Normalität" möglichst bald wieder alle Zuschauergruppen in die Stadien dürften, meinte Ebenbauer weiter.
Durch das Ausbleiben der Anhängerschaft der Gäste-Teams können die Erstligisten freilich mehr Heimfans den Zugang zu den Stadien gewähren. Die Klubs benötigen auf die Infrastruktur abgestimmte Konzepte, die ab September geltende Obergrenze liegt bei 10.000 Personen. Die maximale Stadionauslastung ist schon jetzt von der Einschätzung der lokalen Behörde abhängig.
So können Rapid, Salzburg und Sturm Graz die Obergrenze von 10.000 Personen (inklusive Ordner, Rettung, Gastro-Bedienstete etc.) ausschöpfen. Die Austria wird zwischen 7500 und 8000 Fans in die Arena lassen dürfen. Ein kleinerer Verein wie der TSV Hartberg darf die Sitzplatzanzahl von 2500 - mit Maskenpflicht - füllen. Der LASK gab vor einigen Tagen bekannt, womöglich von Pasching ins größere Linzer Stadion ausweichen zu wollen.
Konkretisiert hat die Bundesliga am Donnerstag auch die Lizenz- und Zulassungsbestimmungen. So war festgelegt worden, dass ein Verein nicht zwingend absteigen muss, sollte er in Zeiten der Coronakrise ein Sanierungsverfahren eröffnen. Diese Ausnahmeregelung kommt aber nur zur Anwendung, "sofern die Eröffnung des Sanierungsverfahrens Covid-19 bedingt ist, d.h. die wirtschaftlich negativen Folgen ursächlich auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurückzuführen sind", wie die Bundesliga schrieb.
Die Konkretisierung war auch im Zuge der Turbulenzen um den SV Mattersburg für nötig erachtet worden. Wie die Liga anmerkte, sei dies bereits im ursprünglichen Beschluss so angedacht gewesen und werde nun für alle Betroffenen klargestellt und präzisiert.