Heute im Rahmen der PCR-Tests wird der neue Sturm-Trainer Christian Ilzer seine Spieler persönlich kennenlernen. Alle bis auf Emeka Eze, der sich nicht rechtzeitig um sein Visum gekümmert hat, um beim ersten offiziellen Termin dabei sein zu können. Am Samstag finden dann die obligatorischen Leistungstests des Teams des sportwissenschaftlichen Labors der Fachhochschule Joanneum Bad Gleichenberg statt und am Montag startet der SK Sturm schließlich mit der Vorbereitung. Erstmals unter Christian Ilzer. Aber wie tickt der 42-Jährige eigentlich und was dürfen Spieler und Fans vom Oststeirer erwarten?
Keiner kann über Ilzer besser Auskunft über dessen fußballerische Kenntnisse geben als Hubert „Hubsi“ Kulmer. Kulmer stand von 1973 bis 1982 bei Sturm unter Vertrag. Er ist nicht nur eine schwarz-weiße Ikone, weil er 1973 Rapid abgesagt hatte und sich für seinen Herzensklub Sturm Graz entschieden hatte. Der heute 66-Jährige spielte sich mit über 300 Bundesliga-Partien in den schwarz-weißen Legendenklub und schoss zahlreiche wichtige Tore für die Grazer.
Ilzers Herzensklub ist Sturm
Aber was hat Kulmer mit Ilzer zu tun? Dass beide aus Puch bei Weiz kommen und sie dort nur rund 300 Meter entfernt voneinander wohnen, mag Zufall sein. Kein Zufall ist für Kulmer der Werdegang von Ilzer. „Er hatte schon als Spieler etwas die Art eines Trainers“, sagt Kulmer, der Ilzer beim SC Weiz als Spieler unter seinen Fittichen hatte. Ilzer war auf einem fußballerisch sehr guten Weg, bis eine Verletzung ein Weitermachen verhindert hatte. „Er hat mich als Trainer in der Folge richtig gut unterstützt. Christian ist charakterlich ganz schwer in Ordnung. Ich kann mich an keine einzige Situation erinnern, wo er nicht top war“, lobt Kulmer den neuen Sturm-Coach in höchsten Tönen.
Für Kulmer ist Sturms Entscheidung, auf Ilzer als neuen Trainer zu setzen, die einzig richtige gewesen. „Sturm ist Christians Herzensklub. Und wenn man etwas gerne macht, macht man es gut. Christian ist ein absoluter Topmann, menschlich und fachlich. Er wird den Burschen wieder die Sturm-Mentalität einimpfen. Und das heißt: Leidenschaft zeigen und Zusammenhalt leben. In der Herde brauchen Einzelne keine Angst haben. Damals unter Otto Baric waren wir so eine Truppe. Jeder war für den anderen da. Und im Team waren wir richtig stark“, sagt Kulmer. 1982 verpassten die Schwarz-Weißen sowohl den ersten Meistertitel als auch den Cupsieg ganz knapp. „Das war richtig ärgerlich“, erinnert sich Kulmer.
Unterstützung von der Tribüne aus
Platzierungen, von denen der SK Sturm aktuell weit entfernt scheint. „Christian hat die Chance, mit Sturm ganz viel zu erreichen. Ich würde es ihm vergönnen und werde ihn und die Mannschaft von der Tribüne aus unterstützen. So wie ich es auch im Herbst gemacht habe. Bis eben Corona gekommen ist“, sagt Kulmer, der aufgrund einer Erkrankung keinen Trainerjob mehr ausüben kann. Deshalb sagt er bei all den sportlichen Vorhaben und Zielen: „Die Gesundheit ist das wichtigste Gut des Menschen. Darauf sollte man niemals vergessen.“
Und weil die neue Saison bei den Grazern heute beginnt, präsentiert der Klub pünktlich die neuen Trikots. Ab 10 Uhr sind Sturms neue Kleider sowohl auf der Sturm- als auch auf der Kleine-Zeitung-Homepage zu sehen.