Völlig unerwartet bekam Thomas Hösele am Donnerstag den Stempel "Cheftrainer des SK Sturm" umgehängt. „So eine Möglichkeit, in der Bundesliga zu arbeiten, bekommt man nicht sehr oft. Ich freue mich und will mit den Jungs die Saison möglichst erfolgreich beenden“, sagte der 51-Jährige bei seiner ersten Pressekonferenz.
Doch wer ist der neue Sturm-Trainer eigentlich? Hösele spielte von 1986 bis 1992 für den GAK und bestritt unter Trainer Dolfi Blutsch mit 17 Jahren sein erstes Bundesligaspiel. Nach einer Pause und einem Wechsel zum damaligen Landesligisten Gratkorn schlug der Grazer die Trainerlaufbahn ein. Beim GAK werkte Hösele ab dem Jahr 2000 vom BNZ über die Akademie bis hin zum Sportlichen Leiter der Profis. 2010 folgte ein einjähriger Wechsel in die U18-Akademie von Salzburg. Seit 2013 gibt die passionierte Leseratte ihr Wissen an den Nachwuchs des SK Sturm (U18-Akademie und seit 2018 Amateure) weiter. Seit 2014 an Höseles Seite: Co-Trainer David Tauschmann. Das Duo führte mit den Amateuren die Regionalliga-Tabelle an, bevor die Saison aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen werden musste. „Ich liebe diese Arbeit, die Jungen weiterzuentwickeln und sie an die Profis heranzuführen“, sagt Hösele, der früher u. a. Romano Schmid, Sandi Lovric, Dario Maresic und die jetzigen Profis Tobias Schützenauer, Niklas Geyrhofer oder Vincent Trummer unter seinen Fittichen hatte.
Als Peitschenknaller sieht sich der zweifache Vater nicht: „Aber Disziplin ist die Basis beim Fußball. Wenn einzelne Spieler ihre Rollen nicht diszipliniert ausführen, funktioniert Mannschaftssport nicht.“ Was ebenfalls nicht funktioniert: Hösele wird nach den drei Spielen wieder als Amateure-Trainer tätig sein, hat er doch nicht die erforderliche Lizenz, um einen Bundesligaklub langfristig trainieren zu dürfen. Aber die Liebe gilt ohnehin der Entwicklung der jungen Spieler.