Bis heute hat die Gastfreundschaft zwischen Wolfsberg und dem SK Sturm stets gepasst. Jeweils die Gäste konnten die Heimreise als Sieger antreten. Die Grazer hegen also die Hoffnung, auch diesmal drei Punkte zu holen. Aber dazu braucht es zumindest einen Treffer. Und auch hier lässt die Statistik die Sturm-Anhänger aufatmen. In den jüngsten fünf Auswärtsspielen beim WAC trafen die Schwarz-Weißen immer. Aus dem Spiel hat Sturm zum letzten Mal gegen die Kärntner getroffen, es war Thorsten Röcher um 1:2-Endstand, per Kopf.
Stefan Hierländer (beim 1:5 gegen Salzburg) und zweimal Kiril Despodov (beim 2:1 gegen Hartberg) trafen aus Freistößen. Und wer soll die Tore für die Grazer machen. Kevin Friesenbichler wird wohl als Spitze einlaufen, weil Bekim Balaj gesperrt ist. Auch Isaac Donkor fehlt aufgrund einer gelb-roten Karten gegen den LASK. Sowie Stefan Hierländer, der sich eine Bänderüberdehnung im Knöchel zugezogen hat. Wer wird heute also in der Verteidigung spielen? „Ich werde es sicher nicht verraten“, sagte Nikon El Maestro bei der Pressekonferenz. Verständlich, weil man dem Gegner keinen Vorteil verschaffen möchte. Und nach Aussage von WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer „sind wir zumindest am Papier Favorit“.
Auch weil mit WAC-Kapitän Michael Liendl einer in der Mannschaft spielt, der besonders gerne gegen Sturm trifft. Sieben seiner 54 Bundesliga-Treffer machte der 34-Jährige gegen die Grazer, gegen keine ander Mannschaft traf er häufiger.
Für Nikon El Maestro ist es das vierte und letzte Spiel als Chefcoach. Mit dem Schlagerspiel gegen Rapid am Sonntag (19.30 Uhr) übernimmt wieder Nestor das Kommando auf dem Spielfeldrand. „Ich bin schon froh, wenn ich keine Pressekonferenzen geben muss und mein Bruder Nestor uns als Chef wieder mehr unterstützen kann“, sagte Nikon schmunzelnd. Die Bilanz des jüngeren Bruders sieht von den Zahlen her nicht gut aus, er erledigte seine Aufgaben aber sehr souverän und gelassen. Und die Mannschaft hat sich gegen den LASK trotz der numerischen Unterlegenheit über eine Stunde in einer guten Verfassung gezeigt. Dass man sich durch Undiszipliniertheiten selbst schwächte, war schade, zeigte aber auch, dass „wir als Mannschaft leben“. Eine enorm wichtige Erkenntnis vor den letzten vier Spielen in der Meistergruppe.