Der LASK und Sturm Graz sind bisher in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga hinter den Erwartungen zurückgeblieben. In den anstehenden Duellen am Mittwoch (20.30 Uhr) in Pasching und Sonntag in Graz haben daher beide Teams Punkte sehr nötig. Die viertplatzierten Linzer sind nach vier Partien noch sieglos, für den Sechsten Sturm gab es zuletzt mit einem 2:1 in Hartberg einen Befreiungsschlag.
Den peilen nun auch die Linzer in der Raiffeisen Arena an. "Ich habe bisher keinen besseren Gegner als uns gesehen. Wenn du dann nur einen Punkt hast, ist das natürlich frustrierend. Aber so ist halt manchmal Fußball. Die Stimmung in der Mannschaft ist nach wie vor gut, wir müssen es jetzt erzwingen", sagte LASK-Trainer Valerien Ismael. Mit einem bitteren Heim-0:1 gegen Rapid und einem 1:3 in Salzburg kassierte man zuletzt zwei Niederlagen am Stück, gepunktet konnte im "oberen Play-off" bisher nur beim 3:3 beim WAC werden.
"Wir sind noch nicht dort, wo wir im Grunddurchgang waren. Jetzt braucht es auch einmal einen schmutzigen Sieg, weil jetzt zählen nur noch Siege", meinte LASK-Spieler Reinhold Ranftl. Laut seinem Coach müsse das Team mehr Entschlossenheit zeigen und die entscheidenden Zweikämpfe gewinnen. "Das ist der Schlüssel für den Erfolg", betonte der Franzose. Zudem hoffte er auch auf die Rückkehr des verloren gegangenen Spielglücks: "Generell ist es so, dass wir nahe dran sind. Es geht jetzt um die 50:50-Entscheidungen, die müssen zu unseren Gunsten fallen." Kapitän Gernot Trauner steht vor seinem 200. Ligaspiel, Dominik Frieser steht als Sturm-Alternative wieder zur Verfügung.
Nikon El Maestro will "positive Energie mitnehmen"
Bei den Steirern kehren die Abwehrspieler Isaac Donkor und Lukas Spendlhofer nach ihren Sperren zurück. Das Duo hat den Last-Minute-Sieg im Steiermark-Duell, den Kiril Despodow mit einem Freistoß-Doppelpack fixierte, aus der Ferne miterlebt. "Wir wollen anfangen, wo wir in Hartberg aufgehört haben. Wie wir in der zweiten Hälfte gespielt haben, müssen wir von der ersten Minute an spielen. Dann bin ich guter Dinge, dass wir auch in Pasching gewinnen können", verlautete Sturms Co-Trainer Nikon El Maestro. Die späte Wende gegen Hartberg hat sich positiv auf die Stimmung ausgewirkt. "Die positive Energie wollen wir mitnehmen", verlautete der 27-Jährige.
Um gegen den "haushohen Favoriten" eine Überraschung zu schaffen, sei ein extrem giftiger und aggressiver Auftritt notwendig. Unterschätzt wird der LASK trotz schwacher Ergebnisse in der entscheidenden Saisonphase nicht. "Der LASK ist nach wie vor eine der besten Mannschaften der Liga, wir dürfen uns nicht täuschen lassen. Sie hat nur ein bisschen das Glück verlassen", analysierte El Maestro.
Sturm kann mit LASK gleichziehen
Die beiden Teams sind nur durch drei Punkte getrennt. Sturm kann also mit einem Sieg nach Punkten mit den Linzern gleichziehen, sie aber aufgrund des schlechteren Torverhältnisses wohl nicht überholen. "Wir haben nur noch sechs Spiele, das sind alles Endspiele für uns", ist sich El Maestro bewusst. Sturm ist in der Liga drei Spiele gegen den LASK sieglos, auch im ÖFB-Cup-Viertelfinale (0:2) im Februar war gegen die Athletiker kein Erfolg gelungen. Damals wurde in Linz gespielt.
In Pasching gab es zuletzt in der Liga am 15. Dezember ein packendes 3:3, wo Sturm eine 3:0-Führung aus der Hand gab. Viermal in Folge hat Sturm in der Meisterschaft auswärts gegen die Linzer nicht mehr verloren. "Der LASK tut sich schwer gegen uns, spielt nicht gerne gegen uns. Ich hoffe, dass das so bleibt", so El Maestro.
Er vertrat seinen Bruder Nestor, um den es nicht ruhig wird, bei der Pressekonferenz. Am Montag war ein Verfahren eröffnet worden, da der Sturm-Coach angeblich beim Duell mit Hartberg gegen seine vier Partien andauernde Funktionssperre verstoßen haben soll. Wohl auch aufgrund dieser Thematik war der Chefcoach am Dienstag nicht zu sprechen.