Nach der dritten Niederlage im dritten Spiel nach Wiederbeginn der Meisterschaft ist der sechste Tabellenplatz für den SK Sturm aktuell einzementiert. Selbst ein Sieg am Sonntag (17 Uhr) im steirischen Derby auswärts gegen Hartberg würde daran nichts ändern. Die Grazer stecken in einer Abwärtssspirale und ein Entkommen ist nicht in Sicht. Mit den drei Ausschlüssen bei der 1:5-Pleite gegen Salzburg haben sich die Schwarz-Weißen immens geschwächt, im Spiel und für die Zukunft. Isaac Donkor „steht“ nach der gelb-roten Karte für ein Spiel. Über die Höhe der Sperren bei Lukas Spendlhofer (Rote Karte) und Nestor El Maestro (Rote Karte für einen Trainer erstmals in der Bundesliga) entscheidet der Strafsenat.
Den Sturm-Trainer dürfte es besonders hart treffen. Denn nach einer verbalen Entgleisung im September des Vorjahres beim 3:3 auswärts in Mattersburg fasste der 37-Jährige eine bedingte Strafe aus. Es wurde damals eine einmonatige bedingte Funktionssperre als Offizieller sowie 1500 Geldstrafe, davon 500 Euro bedingt, ausgesprochen. Nach der erneuten verbalen Entgleisung dürfte diese Strafe schlagend werden. Da hilft wohl auch die sofortige Entschuldigung bei Schiedsrichter Harald Lechner sowie die Reue wenig. Das würde bedeuten: Sturm braucht einen neuen Trainer für die ausstehenden Spiele. Fix ist: Nikon für Nestor heißt es jedenfalls am Sonntag im Spiel gegen Hartberg. Denn die Rote Karte im Salzburg-Spiel bedeutet wohl eine Sperre für mindestens ein Spiel. Der Co-Trainer wird also ganz brüderlich die Funktion des Coaches übernehmen. Ob dies auch für die restlichen Spiele der Saison gilt, entscheidet der Bundesliga-Strafsenat am Freitag.
Ab in den Urlaub
Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker hat bei einer Niederlage oder einem Unentschieden in Hartberg am Sonntag Maßnahmen innerhalb der Mannschaft angekündigt. „Einige Spieler werden dann nicht mehr für den SK Sturm spielen. Dann heißt es rechtzeitig zu den Grenzöffnungen „Ab in den Urlaub“. Die einen gehen, andere kommen. Die Krise bringt, wie so oft, Chancen für junge Talente. In der jüngsten Vergangenheit wurden einige Spieler (Vincent Trummer, Winfred Amoah, Oliver Bacher, Dardan Shabanhaxhaj, Sebastian Zettl) mit Verträgen ausgestattet. Nun ist es die Frage, ob man die Nachwuchsspieler vermehrt einsetzt. Sturms Zukunft führt aus einem weiteren Grund nur über die Jugend. Intern wurden Sparmaßnahmen im Umfang von mindestens 20 Prozent ausgerufen. Der teuerste Kader seit dem Zwangsausgleich ist einfach zu viel schuldig geblieben.
Einigkeit und Sparmaßnahmen
Und auch im Vorstand dürfte Einigkeit darüber herrschen, dass es einen radikalen Schnitt braucht, um den SK Sturm wieder zu einer schlagkräftigen Truppe zu formen. Die Denkweise einiger Vorstände, dass nur der aktuelle Erfolg interessiert und zählt, hat sich als falsch erwiesen. Kontinuität bringt Erfolg, nicht mittelmäßige Legionäre. Es sollte auch egal sein, welches Ergebnis das Spiel in Hartberg bringt, den Schnitt muss es ohnehin geben. Je früher, desto mehr Zeit hat die Mannschaft, sich zu finden. Und wenn die Schienen für die Zukunft gelegt sind, dann muss es eine genaue Aufarbeitung der Vergangenheit geben, damit solche Fehler nicht wieder passieren.
Denn im Kreis hat sich der SK Sturm in den vergangenen Jahren schon oft genug gedreht. Es braucht frischen Wind, um einen neuen Sturm in Schwarz-Weiß zu entfachen.