Es soll nach eigenem Bekunden die "Woche der Wahrheit" werden für den SK Sturm. Zuhause gegen Salzburg. Auswärts gegen Hartberg. Der Wahrheit erster Teil ging völlig in die Hose. Rot, Rot, Gelb-Rot. Und ein Debakel.

Eine Niederlage gegen Salzburg ist nicht schlimm und war, nüchtern betrachtet, auch zu erwarten. Die Mozartstädter sind eben die beste Mannschaft in Österreich. Das Zustandekommen des 1:5 in Liebenau gegen den SK Sturm hatte aber einen gewissen Unterhaltungswert. Vor allem in der ersten Hälfte überschlugen sich die Ereignisse.

Nach 45 Minuten waren fünf Treffer gefallen und von Schiedsrichter Harald Lechner zwei Rote Karten verteilt. Trainer Nestor El Maestro musste in der 18. Minute auf die Tribüne. Die Kritik in Richtung des Unparteiischen war einfach zu heftig. „Hast du keine Eier, oder was?“, rief El Maestro nach einem durchschnittlichen Foul von Majeed Ashimeru an Lukas Jäger. El Maestro sollte aber schon bald Gesellschaft bekommen. Lukas Spendlhofer erhielt wegen seines Einsteigens gegen Jerome Ounguene ebenfalls Rot (24.). Zu diesem Zeitpunkt waren bereits vier Treffer gefallen. Dominik Szoboszlai (8., 10.) hatte doppelt getroffen, dann Stefan Hierländer aus einem Freistoß (16.) und Patson Daka (21.) Mit einem 1:4 aus Sturm-Sicht ging es in die Pause, Szoboszlai (43.) hatte nochmals getroffen.

In der Kabine war es nach der ganzen Aufregung ruhig. Man schwor sich noch einmal für die zweite Hälfte ein. Und diese verlief aufgrund des personellen Ungleichgewichts ebenfalls sehr einseitig. Salzburg spielte, die Grazer versuchten, nur nicht komplett unter die Räder zu kommen. Und die nun von Nikon El Maestro gecoachte Truppe machte es zumindest besser als in Wien. Konzentriert und im Verbund stellte man sich den Angriffen der „Bullen“ entgegen. Einer dieser Angriffe konnte weder vom Defensivverbund noch vom guten Tormann Jörg Siebenhandl verhindert werden. Hee Chan Hwang (66.) trug sich auch noch in die Torschützenliste ein.

Damit es Referee Lechner an diesem Abend nicht zu fad wurde, stieg Isaac Donkor (71.) zum zweiten Mal mit unerlaubter Härte ein. Mit Gelb-Rot musste auch er vorzeitig duschen gehen. Die vonseiten des Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker geforderte Reaktion war da - der Preis mit drei Ausschlüssen aber sehr hoch. Spendlhofer sagte: „Es muss sich einiges ändern.“ Da kann man ihm nicht widersprechen.