Niemand kann sagen, ob und wenn, wann wieder der Ball in den Fußball-Stadien rollt. Den Akteuren bleibt also nichts anders übrig, als sich in der heimischen Quarantäne fit zu halten. Läufe (Dauer und Intervall), Einheiten auf dem Ergometer sowie Kraft- und Stabilisationsübungen stehen auf dem täglichen Programm, und alles von den Fitness- und Konditionstrainern für jeden Sportler individuell abgestimmt - egal, bei welchem Profiverein. Einige geht das Einzeltraining bereits "gewaltig auf die Nerven", wie etwa Christoph Leitgeb sagt. Und auch Sturm-Kapitän Stefan Hierländer würde "lieber mit seinen Kollegen trainieren, als ständig alleine zu schuften. "Jetzt merkt man, dass wir Teamsportler sind und keine Einzelkämpfer. Im Kollektiv sind wir am besten, auch wenn man dies auf dem Platz nicht immer sieht", sagt er schmunzelnd.

Mit den Kollegen ist man im ständigen Austausch, "mit dem einen mehr mit dem anderen weniger", sagt der 29-Jährige. Seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen wurde zweimal mittels Videokonferenz kommuniziert. Bei Sturm gibt es drei Gruppen. Die Routiniers, die Jungen und die englischsprachige Gruppe. "Es hat wenig Sinn, wenn 30 Leute bei einem Videocall sind", sagt Hierländer. Noch-Geschäftsführer Günter Kreissl, Bald-Geschäftsführer Andreas Schicker sowie Trainer Nestor El Maestro sind klarerweise bei allen Gesprächen dabei.

Videokonferenzen in drei Gruppen

"Zu Beginn der Krise haben wir viel wegen der Kurzarbeit telefoniert, nun gibt es diese Konferenzen. Ich denke, das ist auch gut so", sagt Hierländer. In Kurzarbeit einzutreten war für den Kärntner "logisch, weil wir so den ärgsten wirtschaftlichen Druck vom Verein nehmen". Er sei auch froh, in Zeiten wie diesen bei einem wirtschaftlich stabilen Klub unter Vertrag zu stehen. "Ich weiß nicht, ob das bei allen Vereinen in Österreich so ist", sagt er.

Er persönlich würde gerne die Saison zu Ende spielen, "wenn es vom gesundheitlichen Aspekt her geht. Dann ist auch Schluss mit der ganzen Rederei, wie fair oder unfair die ganze Sache ist", sagt Hierländer. Er würde auch Geisterspiele in Kauf nehmen, "auch wenn es sich komisch anfühlen wird". Für die Fußballer geht es schließlich auch um Prämien. Wobei, ans Geld denkt Hierländer derzeit nicht. "Wir Fußballer sind etwas privilegiert. Da gibt es sich andere Menschen, die echte Probleme haben. Und ich denke, in den nächsten Monaten werden noch Dinge aufpoppen, an die wir heute noch nicht denken", sorgt sich Hierländer. Er sehnt jedenfalls schon den Zeitpunkt herbei, "wenn ich wieder in Zweikämpfe gehen kann und Torabschlüsse trainieren darf."