Bei Marvin Potzmann und dem LASK läuft es. Der 26-Jährige und die Linzer haben einen unglaublichen Fußballherbst hingelegt. In der Europa League schafften sie den Einzug ins Sechzehntelfinale, wo sie am 20. (auswärts) und am 27. (daheim) gegen AZ Alkmaar antreten. In der Meisterschaft jagen die Oberösterreicher Dauermeister Salzburg und liegen nur zwei Punkte hinter den Bullen. Und im Cup stehen sie im Viertelfinale, wo sie morgen, Samstag (18 Uhr, ORF 1, live), zum Auftakt der Frühjahrssaison den SK Sturm zu Gast haben. Das Spiel wurde aufgrund des Faninteresses – vor allem aus Graz – auf die Linzer Gugl verlegt. Bis gestern wurden 1200 Sturm-Karten abgesetzt, bis zu 1900 würden die Steirer bei Bedarf erhalten.
Über 20.000 Sturm-Fans waren beim Cup-Sieg 2018 in Klagenfurt, als die Grazer mit Trainer Heiko Vogel Salzburg in der Verlängerung besiegten. Stefan Hierländer erzielte in der 112. Minute das alles entscheidende Tor. Mit dabei war damals auch Potzmann. „Das war ein geiles Spiel, eine fantastische Kulisse und ein unfassbares Erlebnis. Dieses Finale in Klagenfurt wird mir ewig in Erinnerung bleiben“, sagt er.
Auch heuer heißt Potzmanns Ziel im ÖFB-Cup Klagenfurt. Und dafür schiebt er seine Erinnerungen in den kommenden Tagen und Wochen beiseite. „Uns steht ein wirklich hartes Spiel bevor. Wenn wir auch nur ein halbes Prozent unseres Leistungsvermögens vermissen lassen, wird es gegen Sturm richtig schwer“, sagt der Burgenländer. Der Grund für seinen persönlichen sowie den Erfolgslauf des LASK liegt „im Kopf. Natürlich ist der Erfolg der beste Motivationsgeber. Aber was im mentalen Bereich alles möglich ist, wissen die meisten gar nicht“, sagt Potzmann. Er hat in seiner Zeit in Grödig viel gelernt. „Vor allem von Adi Hütter, der mir Dinge gezeigt hat, von denen ich heute noch profitiere“, sagt Potzmann. Die Erfahrungen von damals helfen ihm heute noch.
Sind Sturm in der Saison 17/18 und der aktuelle LASK zu vergleichen? Potzmann: „Ja, da gibt es Ähnlichkeiten. Wir sind damals bei Sturm mit einem Selbstverständnis aufgetreten. Ganz nach dem Motto: Wer soll uns heute schlagen? Und das ist jetzt beim LASK auch der Fall. Wenn jeder seine Aufgaben erfüllt, kann nichts schiefgehen. Dieser Spirit war damals in Graz spürbar und ist jetzt hier in Linz ziemlich gleich. Ich kann das gut beurteilen, ich hatte auch andere Phasen im Fußball“, sagt Potzmann. Deshalb freut sich der 26-Jährige auf das Duell mit Sturm und fiebert dann „den nächsten geilen Spielen“ in Meisterschaft und Europa League entgegen. „Weil Fußballspielen einfach Spaß macht – vor allem, wenn man erfolgreich ist“, sagt er schmunzelnd.
