Historiker fühlten sich an den 12. September 2009 erinnert. Damals führte der SK Sturm in Graz gegen den LASK sogar bis zur 79. Minute mit 3:0. Am Ende gab es ein 3:3-Remis. Genau das passierte den Steirern gestern in Pasching wieder.
Irgendwie spiegelt diese Partie die gesamte Saison wider. Zu destruktiv, inkonstant und viel zu oft wie ein schwarz-weißes Überraschungsei agierte Sturm. Beim LASK hatte man nur 28 Prozent Ballbesitz in der ersten Hälfte und versuchte sein Glück über Konter und das Umschaltspiel.
Dazu brachten Lukas Spendlhofer und Co. ganze 97 Pässe an den Mann. Das entspricht bei insgesamt sieben Minuten Nachspielzeit exakt einem erfolgreichen Anspiel pro Minute – ein verheerender Wert. Das Glück, Führungen über die Zeit zu mauern, scheint verbraucht, die Cleverness zu gering zu sein.
Sturm-Fans erhofften sich nach der desolaten Vorsaison einen Aufschwung. Die nackten Zahlen sprechen eine andere Sprache: Genau zwei Punkte mehr stehen im Vergleich zum Vorjahr nach 18 Runden auf dem Konto.
Viel zu wenig für den teuersten Kader der Nach-Konkurs-Ära. Für die Verantwortlichen bedeutet dies, an den richtigen Schrauben für 2020 zu drehen. Damit die Historiker erfolgreiche Vergleichswerte aus dem Hut zaubern können.