Wieder einmal stand ein einsamer Rekord auf dem Spiel. Salzburg hatte die Chance mit einem Heimsieg gegen Atletico Madrid in die Top 16 der Champions League einziehen und somit die Gruppenphase überstehen. Das ist zuvor nur einer Mannschaft Österreichs gelungen. Der SK Sturm überstand in der Saison 2000/01 sensationell die Vorrunde und durfte im Anschluss an der zweiten Gruppenphase, die drei Jahre später durch das Achtelfinale abgelöst wurde, teilnehmen.
Die Steirer schrieben damals ein österreichisches Fußballmärchen. Trainer Ivica Osim impfte Ivica Vastic und Co. eine Spielidee ein, die durch den überbordenden Mut zwar zu drei 0:5-Auswärtsdebakeln führte, aber letztlich die Basis für den größten Erfolg der Klubgeschichte werden sollte. „Wir haben lange viel Lehrgeld gezahlt. Aber mit der Erfahrung kam die Abgebrühtheit“, sagt Günther Neukirchner, der damals bis auf die drei 0:5-Niederlagen in allen Partien spielte. „Der Höhepunkt war sicher das 2:2 bei Galatasaray. Das war damals der regierende UEFA-Cupsieger. Da haben uns die türkischen Fans im Stadion und die Türken in der Stadt gefeiert. Die Ankunft am Grazer Flughafen, bei der Tausende Sturm-Fans gekommen sind, bleibt sowieso unvergessen.“
"Das kann einem keiner mehr nehmen"
Mit vier Treffern war Markus Schopp damals der Topscorer bei den Schwarz-Weißen. Zudem leistete er den Assist zum 2:2-Ausgleich in Istanbul. „Das Besondere damals war, diese Erfolge mit dem eigenen Jugendverein zu erleben. Das kann einem keiner mehr nehmen“, sagt der jetzige Hartberg-Trainer, der damals den rechten Flügel beackerte. „Da hat man gesehen, dass es das Resultat jahrelanger Arbeit war. Wir haben uns nie Grenzen gesetzt. Rückschläge wie das Ausscheiden im UEFA-Cup gegen Parma oder die 0:5-Niederlagen haben uns nur noch stärker gemacht.“
Für die letzten vier Partien kehrte im Frühjahr Mario Haas, der von Straßburg zurückgeholt wurde, in den Sturm-Kader zurück. Der Angreifer erzielte in der zweiten Gruppenphase zwei Tore. „Mit dem ersten Ballkontakt habe ich gegen Panathinaikos getroffen, das war ein Wahnsinn. Wir waren eine sensationelle Mannschaft“, sagt Haas