Mit einem 5:1-(2:0)-Sieg bei WSG Tirol hat SturmGraz in der Fußball-Bundesliga Kurs auf das obere Tabellendrittel genommen. Die gnadenlos effizienten Grazer stürzten den Aufsteiger aus Tirol am Samstag in der 16. Runde in die Krise. Der Aufsteiger kassierte die vierte Niederlage in Folge. Sturm hingegen ist seit drei Partien ungeschlagen.
Durch Treffer von Philipp Huspek (7.), Juan Dominguez (38.), Kiril Despodow (68.), Otar Kiteishvili (93.) sowie ein Eigentor von Florian Toplitsch (49.) schob sich Sturm vorerst an Rapid vorbei auf Rang vier. Auf den ebenfalls erst am Sonntag in Altach spielenden Dritten WAC fehlen drei Punkte. Auch Ivan Ljubic verzeichnete ebenfalls ein Eigentor (56.), womit zumindest die Torlos-Serie der Gastgeber nach vier Heimspielen ein Ende hat. Der Tiroler Vorsprung auf das Tabellenende beträgt nur zwei Punkte.
Die Gäste lieferten vor enttäuschender Kulisse am Innsbrucker Tivoli ein Lehrbeispiel an Effektivität ab. Huspek schloss einen Konter zur frühen Führung ab (7.). Nach einer Balleroberung von Ljubic gegen Felix Adjei war es über Kiteishvili schnell gegangen. Der erneut für den fehlenden Thorsten Röcher aufgebotene Huspek hatte bereits in der Vorwoche gegen Rapid getroffen.
Ganz anders Wattens, das nach dem frühen Rückschlag gleich zu mehreren Ausgleichschancen kam, aber keine davon verwertete. Die beste Möglichkeit vergab Sebastian Santin, der völlig unbedrängt am Tor von Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl vorbei köpfelte (32.). Zuvor war Siebenhandl bei einem abgefälschten Schuss von Lukas Grgic (10.) und gegen Kelvin Yeboah (16.) mit dem Fuß zur Stelle.
Die Grazer, die erstmals nach sechs Pflichtspielen wieder mit einer defensiven Viererkette antraten, verwalteten die Führung ohne großen Nachdruck. Weite Bälle auf die Flügel Huspek und Despodow waren für Wattens fast immer leicht zu verteidigen. Das 2:0 brachte eine Standardsituation: Bekim Balaj verlängerte einen Despodow-Freistoß per Kopf vor die Füße von Dominguez, der nur noch einschieben musste (38.).
Wenige Augenblicke nach dem Seitenwechsel war die Partie vermeintlich gelaufen. Despodow narrte die Tiroler Hintermannschaft, Toplitsch bugsierte den Ball unglücklich ins eigene Tor (49.). Ivan Ljubic fabrizierte nach einem Eckball auf der Gegenseite aber ebenfalls ein Eigentor und sorgte damit für ein wenig Spannung. Es war das Ende der Wattener Heimflaute (56.): Der Elf von Trainer Thomas Silberberger war zuvor in vier Heimspielen beziehungsweise seit Ende August kein Tor mehr im eigenen Stadion gelungen.
Hektik kam jedoch keine mehr auf. Dafür sorgte Sturms auffälligster Mann der vergangenen Wochen: Despodow stellte nach Balaj-Pass mit einem platzierten Linksschuss ins rechte Eck Sturms achten Saisonsieg sicher (68.). Tief in der Nachspielzeit köpfelte noch Kiteishvili nach Corner zum 5:1-Endstand ein (93.). Zum ersten Mal in dieser Saison gelangen der Truppe von Nestor El Maestro fünf Tore.