Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl fuhr persönlich zum Strafsenat, Trainer Nestor El Maestro und Torhüter Jörg Siebenhandl waren per Videokonferenz zugeschaltet: Der SK Sturm ließ nichts unversucht, um das Strafmaß nach den Ausrastern des bislang unbescholtenen Duos beim 3:3 in Mattersburg gering zu halten. Es fruchtete. El Maestro bekam eine Geldstrafe von 1000 Euro inklusive einer bedingten Sperre von einem Monat plus 500 Euro, sollte er sich bis Ende der Saison noch etwas zuschulden kommen lassen. Siebenhandl müsste zwei Spiele zusehen, sollte er bis Sommer 2020 noch einmal auffällig werden. "Das ist ein vernünftiges Urteil, das hat der Senat gut gemacht", sagt Kreissl zufrieden.
Wie der Großteil des SK Sturm schon am Sonntag angekündigt hat, sollte nun der Fokus auf das ÖFB-Cup-Spiel der Grazer am Mittwoch (18.30 Uhr) bei Austria Klagenfurt gelegt werden. Klar haben einige schwarz-weiße Protagonisten dafür gesorgt, dass nach der Mattersburg-Partie keineswegs über sportliche Dinge gesprochen wurde. Aber klar ersichtlich war ein Aufwärtstrend der Schwarz-Weißen.
Offensivere Variante
Erstmals seit dem ersten Spieltag (3:0 gegen St. Pölten) erzielten die Steirer drei Treffer. Ein Mitgrund? "Wir wollten das Spiel offensiver gestalten. Das ist gelungen", erklärt Trainer Nestor El Maestro, der Otar Kiteishvili diesmal im defensiven Mittelfeld aufgeboten hat. "Otar hat beim letzten Länderspiel von Georgien auf der Doppel-Sechs überragend gespielt. Er zählt auch zu den stärksten Zweikämpfern bei uns. Mit ihm haben wir einen Offensivspieler mehr."
Die Überlegungen mit dem 23-Jährigen im defensiven Mittelfeld hatten auch schon die Vorgänger von El Maestro. Es blieb bei der Idee, weil in Tests die defensive Stabilität darunter litt. "Aus meiner Sicht hat es nichts damit zu tun, dass die Stabilität leidet, weil Otar dort spielt, sondern weil ein anderer Spieler im offensiven Mittelfeld spielt", verrät El Maestro seine Sicht. Denn Thorsten Röcher sei etwa "viel mehr Stürmer. Christoph Leitgeb ist in den defensiven Zweikämpfen deutlich schwächer, aber nach vorne top, weil er jederzeit für den Überraschungseffekt sorgen kann. Da muss man je nach Gegner die Balance finden."
Auch mit der Nominierung auf den (überbesetzten) Flügeln zerbricht sich der Sturm-Trainers regelmäßig den Kopf. "Wir haben zwei Gruppen. Mit Stefan Hierländer, Thorsten Röcher und Philipp Huspek haben wir Leute, die extrem gut nach hinten arbeiten. Kiril Despodov, Jakob Jantscher und Michael John Lema sind nicht so gut nach hinten. Somit brauche ich mindestens einen von der ersten und einen von der zweiten Gruppe. Sonst ist es nur nach vorne denkend", sagt El Maestro.