Die Farben Schwarz und Weiß prägen den SK Sturm seit Vereinsgründung im Jahr 1909. Vor allem das Ausscheiden in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation gegen Haugesund sorgte trotz des 2:1-Heimsieges dafür, dass die Farbe Schwarz wieder etwas präsenter war. „Der Aufstieg wäre für den ganzen Verein wirtschaftlich wichtig gewesen. Wir sind jetzt enttäuscht“, sagt Sturm-Trainer Nestor El Maestro. „Es tut mir leid, dass wir unseren Fans nicht diese zwei Highlight-Spiele gegen PSV Eindhoven schenken können.“
Nach nur sieben Tagen auf internationaler Bühne hat die Grazer der Bundesliga-Alltag wieder eingeholt. Am Sonntag (17 Uhr) wartet auswärts im Duell der beiden Tabellenführer der WAC. „Wir müssen unsere Köpfe schnell wieder hochkriegen und uns auch in Wolfsberg zerreißen“, sagt El Maestro, der für den WAC lobende Worte übrighat. „Sie haben keinen Umbruch im Sommer gehabt und die überwiegend gleichen Spieler wie im Vorjahr zur Verfügung. Der Verein ist nicht so namhaft, aber nicht umsonst Dritter geworden in der Vorsaison. Die Spieler haben sehr viel individuelle Qualität.“
Eine weitere Negativmeldung sorgte gestern für Sorgenfalten. Der gegen Haugesund bereits nach 27 Minuten ausgewechselte Thorsten Röcher bekam seine Diagnose übermittelt. „Thorsten hat eine Muskelsehnenverletzung an der rechten Oberschenkelrückseite“, sagt El Maestro. Diese Hiobsbotschaft eines echten Hoffnungsträgers trifft die Mannschaft schwer. Röcher fällt nämlich nicht nur gegen den WAC aus, sondern für mehrere Wochen und wird wohl erst nach der Länderspielpause Mitte September sein Bundesliga-Comeback feiern können.
Weil aber bei Sturm zu all dem Schwarz auch die Farbe Weiß ihren Platz hat, folgte am späten Freitagnachmittag eine erfreuliche Meldung. Bekim Balaj darf schon am Sonntag gegen den WAC eingesetzt werden. El Maestro ließ sich nicht entlocken, ob der albanische Stürmer in der Startelf steht („Das ist eine Option.“), aber beruft Balaj auf jeden Fall in den 18-Mann-Kader ein.
Neben Balaj hat Sturm mit Markus Pink, Emeka Eze und Philipp Hosiner drei weitere Angreifer unter Vertrag. Was mit ihnen passiert? „Es gibt zwei Wege. Entweder man schenkt ihnen das Vertrauen oder man tut es nicht“, sagt El Maestro, der auf Nachfrage, welchen Weg er geht, nachlegt: „Das wird man am Sonntag sehen.“ Vielleicht wird der eine oder andere bald Schwarz für weitere Einsatzzeiten sehen.