"Es ist nicht einfach, immer wieder eine aufn Deckel zu bekommen“, sagte Sturm-Kapitän Stefan Hierländernach dem 2:3 gegen den LASK. Dem 2:1-Auswärtssieg in Oberösterreich folgte also keine erhoffte Leistungsbestätigung vor 9297 Zusehern in Liebenau. Durch die Heimniederlage – es war die dritte im dritten Spiel vor eigenem Anhang in der Meistergruppe – und dem Sieg des WAC über Salzburg ist der Rückstand auf Rang drei auf vier Zähler angewachsen. Vier Runden vor Schluss. „Die Zuversicht auf den Europacup ist aber groß“, sagt Sturm-Trainer Roman Mählich. „Ich denke, Salzburg und LASK sind eine Stufe darüber. Aber die anderen vier Mannschaften werden sich das ausmachen. Und ich glaube, das Ganze wird im Kopf entschieden.“

Der SK Sturm, der im Vergleich zum Spiel beim LASK diesmal ohne Juan Dominguez (Adduktoren), aber mit Ivan Ljubic begann, wäre beinahe schon in der zweiten Minute in Rückstand geraten: Samuel Tetteh kam aus kurzer Distanz zum Kopfball, Tormann Jörg Siebenhandl war aber zur Stelle. In der 22. war der Schlussmann jedoch machtlos, als Philipp Wiesinger nach Eckball mit dem Knie zum 1:0 für die Gäste traf. Das war es dann von der Mannschaft von Oliver Glasner. Die Hausherren wurden gefährlicher und Hierländer sorgte mit einem Traumtor aus der Distanz für den nicht unverdienten Ausgleich (30.). Als Markus Pink in der 45. Minute noch zum 2:1 für die Grazer traf, war die Welt der Steirer vorübergehend in Ordnung.

Nach Seitenwechsel agierte der LASK aggressiver, bissiger. „Ich habe in der Kabine deutliche Worte finden müssen. Wie wir es dann in der zweiten Hälfte gemacht haben: Riesenkompliment an meine Mannschaft“, sagte Glasner. Peter Michorl zog in der 64. Minute aus gut und gerne 30 Metern einfach ab, Siebenhandl patzte und schon stand es 2:2. „Leider war mein Missgeschick ausschlaggebend“, sagte Siebenhandl. Denn der LASK übernahm das Zepter, ging erneut durch einen Distanzschuss in Führung: Thomas Goiginger jubelte in der 69. Minute. „Die Tore vom LASK waren nicht herausgespielt, wir waren nach der Pause ein bisserl zu lasch“, erklärte JakobJantscher.

Es blieb bei der 2:3-Niederlage für den SK Sturm. Eine Niederlage, die Geschäftsführer Sport Günter Kreissl schnell abhaken kann. „Wenn ich die letzten beiden Spiele gegen den LASK mit jenem im März vergleiche, wo wir 0:3 verloren haben, dann liegen da Welten dazwischen. Es ist bei uns eine Weiterentwicklung zu erkennen.“ Ins selbe Horn bläst auch Mählich, der meint: „Damals waren wir gegen den LASK chancenlos, jetzt waren wir zweimal absolut auf Augenhöhe.“

Die Enttäuschung war dennoch groß. Mählich: „Ich bin mit den Leistungen grundsätzlich zufrieden. Wir haben in der zweiten Hälfte nach dem Ausfall von Otar Kiteishvili (Anm: landete nach einem Luftkampf auf dem Kopf und wurde zur Untersuchung ins UKH gebracht) eine kurze Phase gehabt, wo wir außer Tritt waren. Und dass der LASK in der Offensive richtig Qualität hat, ist nicht erst seit heute bekannt.“