Roman Mählich überlässt nichts dem Zufall. Das hat der Trainer des SK Sturm auch beim Abschlusstraining wieder unter Beweis gestellt. Normalerweise findet dieses 24 Stunden vor dem Bundesliga-Spiel statt. Die in der vergangenen Nacht erfolgte Zeitumstellung ließ den Wiener aber die Einheit eine Stunde vorverlegen.
Der Einklang mit dem Biorhythmus darf auch als Weckruf für die heutige Heimpartie gegen St. Pölten (14.30 Uhr) verstanden werden. So sehr die Bundesliga-Reform mit dem vorläufigen Höhepunkt nach 22 Runden auch Spannung erzeugt hat, so enorm scheint der Spannungsabfall nach dem erfolgten Schnitt. Das macht sich auch an der Zuschauerzahl bemerkbar. „Der größte Fehler, den wir machen können, ist der, zu glauben, dass jetzt alles von selbst geht“, sagt Mählich.
Dem SK Sturm bleiben nämlich genau zehn Spiele bis zum Ende der Meistergruppe. Angesichts der Dominanz von Salzburg und LASK muss Platz drei, der möglicherweise sogar einen Startplatz in der Gruppenphase der Europa League bedeuten könnte, das Ziel sein. Nach außen vermitteln die Schwarz-Weißen zwar Demut, intern wurde aber wohl das Saisonziel „Europa“ definiert. Um dieses zu erreichen, sollte im Heimspiel gegen St. Pölten natürlich gleich ein Sieg eingefahren werden.
Lema wohl in der Startelf
Heute vor einem Jahr feierten die Grazer den letzten Erfolg (5:1 auswärts) gegen den Tabellensechsten. Von den damaligen Torschützen steht mit Philipp Huspek nur noch ein Akteur im Kader. Der 28-Jährige, der nach einer Muskelverletzung bereits wieder individuell trainiert, fehlt heute aber. Für ihn dürfte Michael John Lema in die Startelf rücken.
Vielleicht sorgt der 19-Jährige für die Tore. Denn St. Pölten ist mit Trainer Ranko Popovic hinten offen, blieb zuletzt am 25. November 2018 ohne Gegentor. Ganz anders Sturm: Unter Mählich stand in sechs von acht Partien hinten die Null. Sicher kein Zufall.