Damit haben wohl nur die Wenigsten gerechnet: Ranko Popovic ist neuer Cheftrainer des SKN St. Pölten, sein Vertrag besitzt bis zum Ende der nächsten Saison Gültigkeit.
Popovic spielte von 1997 bis 2001 beim SK Sturm Graz als Manndecker, gewann zweimal die österreichische Meisterschaft und war ein absoluter Publikumsliebling. Unvergessen sind die Lieder, die zu seinen Ehren von den Fans der Blackys angestimmt wurden.
Von 2003 bis 2006 war er als Co-Trainer bei den Grazern unter Michael Petrovic engagiert. Seine Trainerkarriere führte ihn von Österreich zu den Top-Klubs in Japan, nach Serbien, Spanien, Thailand und Indien. Dort betreute er bis 31. Mai dieses Jahres den Indian Super League Club Pune City.
Popovic ist bekannt dafür, mit jungen Spielern zu arbeiten und diese zu entwickeln. In Japan führte er während seiner Zeit als Trainer 15 junge Spieler in die Nationalteams von Japan und Südkorea. Im November 2014 wurde er Trainer von Real Saragossa und ersetzte den gefeuerten Víctor Muñoz. Während seiner Zeit bei den Spaniern wurde er im Oktober 2015 zum "Trainer des Monats" ernannt. Er führte den spanischen Klub auch ins Finale der Play-offs in der spanischen Liga. Zudem wurde er bei seiner letzten Station in der Saison 2017/2018 als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet.
Popovic lebt noch in Saragossa und wird sein Amt offiziell am kommenden Freitag antreten. In seiner Antrittspressekonferenz am Mittwoch kündigte er an, keine radikalen Änderungen vornehmen zu wollen. "Das wäre blöd", sagte der neue Coach. "Dieser Moment ist schön. Wir werden schauen, diesen Moment weiterzumachen." Man solle auch am Ende der Saison "etwas zu Feiern" haben.
Ziel sei es aber auch, "jungen Spielern die Chance zu geben, nach oben zu kommen", erklärte Popovic und verwies auf Real Madrids 21-jährigen Innenverteidiger Jesus Vallejo. "Dem habe ich mit 18 bei Saragossa die Kapitänsschleife gegeben", meinte der 51-Jährige, der sich auch zu seinem Ex-Coach Ivica Osim äußerte: "Er ist eigentlich der Hauptschuldige, dass ich Trainer bin."
Co-Trainer von Popovic wird sein bisheriger Weggefährte Vlado Grujic. Der 56-Jährige sammelte sowohl als Spieler wie auch als Coach langjährige Erfahrung im österreichischen Unterhaus bzw. kickte 1993 ein halbes Jahr für St. Pölten in der Bundesliga.