Er ist neuer Kapitän des SK Sturm. Er verlängerte seinen Vertrag in Graz trotz finanziell besserer Angebote, während andere dem monetären Vorteil folgten. Er verkörpert das Sturm-Gen wie kein anderer, weil es sein Naturell verlangt, alles aus sich herauszuholen. Er ist ein Spieler, der auf fast allen Positionen eingesetzt werden kann und dort auch Leistung bringt. Wie wertvoll er für die Grazer ist, unterstreicht Trainer Heiko Vogel: „,Hierli‘ spielt bei mir immer, außer ich schone ihn.“ Die Rede ist von Stefan Hierländer. Der 27-Jährige über ...
... den Cup-Auftakt: Das war eine reife Leistung von uns. Gegen unterklassige Mannschaften ist es nicht so einfach, wie man immer glaubt. Überhaupt hilft es dir nichts, 7:0 zu gewinnen und dann in der nächsten Runde auszuscheiden.
... seinen Verbleib bei Sturm: Es gibt immer Beweggründe, nach Höherem zu streben. Aber für mich gibt es in Österreich derzeit keinen interessanteren Verein als Sturm. Wir spielen international und haben sensationelle Fans. Andere haben Erfolgsfans, wir nicht. Das habe ich in den zwei Jahren, in denen ich hier bin, zu schätzen gelernt. Ich fühle mich richtig wohl.
... Deni Alar: Wir haben eine engere Beziehung gehabt. Deswegen ist sein Abgang auch nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Im ersten Moment ist es emotionaler zur Sache gegangen. Ich habe Deni meine Meinung gesagt, aber damit ist alles erledigt. Es gibt keinen Rosenkrieg. Unsere Freundschaft ist nicht daran zerbrochen.
... Alars Nachfolger: Ich kann verstehen, dass sich Fans Sorgen machen, wenn ein Spieler weggeht, der 20 Tore gemacht hat. Aber mit Emeka Eze, Markus Pink und Philipp Hosiner haben wir drei starke Stürmer. Eze wirbelt unermüdlich und hat noch so viel Entwicklungspotenzial, genau wie „Pinki“. Bei „Hosi“ weiß jeder über die Qualität Bescheid. Seine Quote, die er in Österreich gehabt hat, beweist, welch Tormaschine er ist.
... den Umbruch: Wir haben wirklich gute Spieler dazubekommen. Mit Markus Lackner und Lukas Grozurek sind beispielsweise zwei absolute Führungsspieler von der Admira bei uns. Peter Zulj ist der Spieler der abgelaufenen Bundesliga-Saison und ist weiter bei uns. Aber wir brauchen sicher noch etwas Zeit, bis es richtig rundläuft und wir eine Einheit sind. In der Defensive haben wir eine ungeheure Qualität. Eines kann ich versprechen: Wir werden alles dafür geben, dass unser Fußball richtig attraktiv wird.
... Sturms Spielanlage: Unsere flexible Spielweise, die uns Trainer Heiko Vogel einimpft, bedarf viel an Köpfchen. Oft bin sogar ich noch überrascht, was da an neuen Ideen kommt. Aber es lohnt sich. So ist jeder einzelne Spieler immer online, hat die Antennen draußen und läuft nie Gefahr, abzuschalten.
... das Duell gegen Ajax Amsterdam: Die Ausgangsposition ist verglichen mit dem Cup jetzt umgekehrt. Wir sind der Außenseiter und Ajax ist der Favorit. Das ist eine Topmannschaft, die 2017 im Europa-League-Finale gestanden ist und nicht nur wegen der Neuzugänge Dusan Tadic und Daley Blind eine unglaubliche Qualität hat. Da brauchen wir zwei Topleistungen, um bestehen zu können.
... seine Erfahrung mit Ajax: 2014 habe ich mit Salzburg im Europa-League-Sechzehntelfinale in Amsterdam gespielt. Wir waren damals eingespielt, in einer Topverfassung und haben 3:0 gewonnen. Damals haben wir uns nicht beeindrucken lassen vom Hexenkessel und von den ganzen Eindrücken davor im Stadion. Da hängen Bilder von den unzähligen Klublegenden und überall wird dir vor Augen geführt, wie viele Titel der Klub schon gewonnen hat. Das muss uns auch diesmal alles egal sein. Jeder Spieler träumt davon, solche Europacup-Spiele bestreiten zu dürfen. Es ist ein absolutes Privileg, dass wir diese Chance jetzt bekommen. Wir müssen uns pushen und diese geile Bühne nützen.
... die bevorstehende Bundesliga-Saison: Es wird enger als in der Vorsaison zugehen. Der neue Modus verspricht Spannung. Salzburg hat nur wenige Spieler abgegeben. Rapid und Austria haben sich gut verstärkt. LASK wird weiter stark, Altach wieder besser sein. Wir müssen auf der Hut sein. Gegen den Vizemeister und Cupsieger wird jede Truppe das eine oder andere Prozent drauflegen.