Es war wohl die Vorentscheidung im Kampf um den Vizemeistertitel. Sturm besiegte vor nahezu ausverkauftem Haus in Liebenau den Erzrivalen aus Hütteldorf 4:2 und damit zum zweiten Mal in nur zwölf Tagen.

Und der Spielverlauf war auch ganz nach dem Geschmack der Sturm-Fans. Dritte Spielminute, Stefan Hierländer erobert den Ball, Deni Alar bedient Thorsten Röcher sehenswert, der bringt den Ball zur Mitte wo Emeka Eze lauert und kompromisslos einschießt. Die Fans feierten erstmals ihren neuen Publikumsliebling. Eze war der zweite Spieler der von den Fans besonders gefeiert wurde. Auch Hierländer, wegen der Vertragsverlängerung bis 2021, wurde vor Spielbeginn besonders beklatscht.

Und der Kärntner, in der 3er- bzw. 5er-Kette als Rechtsverteidiger aufgeboten, dankte es den Fans mit einer engagierten Leistung. So, wie alle Spieler der Schwarz-Weißen. Und auch die Rapidler boten in Graz eine ansehnliche Leistung so dass sich, wie im Cup-Halbfinale eine sehenswerte Partie entwickeln konnte. Einzig Schiedsrichter Manuel Schüttengruber hat Schuld daran, dass es teilweise zu überharten Aktionen kam und die Nerven am Weg in die Kabine blank lagen. Schüttengruber hätte zahlreiche Aktionen früher abpfeifen müssen. Kein Wunder also, dass Günter Kreissl explodierte und er sich mit Rapid-Kapitän Stefan Schwab ein intensives Wortgefecht lieferte. Nebenschauplatz: Hierländer gegen Ersatz-Tormann Tobias Knoflach.

Dabei hätten die Grazer allen Grund zur Freude, brachte Eze Sturm nach einem fein getretenen Eckball von Peter Zulj per Kopf zum 2:0 (27.). Giorgio Kvilitaia verkürzte per Kopf nach Murg-Maßflanke (37.).

Die zweite Spielhälfte legte Sturm defensiver an, stand abwartend und ließ die Wiener kommen, um die Geschwindigkeitsvorteile auszunutzen, die Eze gegenüber Mario Sonnleitner definitiv hat. Peter Zulj war es dann aber überlassen, für den dritten Sturm-Treffer zu sorgen. Einen weiten Ball stoppte der Spielmacher der Grazer elegant, umkurvte Richard Strebinger und schoß überlegt ein (62.).

Zehn Minuten später sorgte James Jeggo mit seinem allerersten Pflichtspieltor für die Vorentscheidung. Ein Schlenzer von Thomas Murg ins Kreuzeck war nur noch Ergebniskorrektur (76.).

Schüttengruber hatte die gelbe Karte nicht vergessen. In Minute 76. sah sie Maximillian Hofmann nach einem Foul an Eze. Der Nigerianer musste in der Folge angeschlagen ausgewechselt werden.