Winterkönig Sturm Graz ist am Samstag endgültig aufgetaut. Mit dem 2:0 beim LASK bestätigten die Steirer ihren Aufwärtstrend und schenkten Neo-Coach Heiko Vogel den ersten Sieg in der Bundesliga. "Jetzt kommen wir langsam in Fahrt", freute sich Mittelfeldmann Philipp Huspek. Bei den Hausherren hingegen sparte man nach der zweiten Schlappe in Folge und einem "Alibispiel" nicht mit Kritik.
Vogel, der nach nur einem Punkt aus vier Partien schon leicht in der Kritik gestanden war, schien mit der Welt wieder versöhnt. "Ich kann mich an das heutige Gefühl gewöhnen, denn es gibt keinen Ersatz für Siege", meinte der Nachfolger seines deutschen Landsmanns Franco Foda. Selbst zu kleinen Scherzchen war er aufgelegt. "Ich bin nur zu 99 Prozent zufrieden, denn ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass sie in der ersten Viertelstunde nach der Pause das 2:0 erzielen und in der letzten Viertelstunde das 3:0 machen muss."
Vogel ist zufrieden
Da fiel bekanntlich kein Tor mehr, dafür hallten bereits "Heiko Vogel"-Sprechchöre durch die TGW-Arena. Der solcherart geadelte Trainer, der nach dem Einzug ins Cup-Halbfinale das zweite Erfolgserlebnis innerhalb von vier Tagen feiern durfte, sah sich nach den jüngsten Vorstellungen gegen Rapid (1:1) und Salzburg (2:4) - den Ergebnissen zum Trotz - bestätigt. "Es war heute die logische Konsequenz nach den guten Leistungen gegen Rapid und Salzburg", stellte er fest. "Ich habe ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen. Wir haben die Partie 90 Minuten lang kontrolliert."
Kein Comeback im Titelkampf
Der Rückstand auf Salzburg schmolz bis zum Sonntagsspiel der "Bullen" gegen Rapid zwar auf sieben Punkte, von einem Comeback im Titelkampf wollte Vogel dennoch nichts wissen. "Salzburg spielt in einer eigenen Liga. Unser Ziel ist es, solange wie möglich oben dran zu bleiben", gab er eine Woche vor dem Auswärtsduell mit der Admira zu Protokoll. Huspek, der die Vorlage zum 2:0 durch Peter Zulj lieferte, atmete hörbar auf: "Wir standen vor der Partie mit dem Rücken zur Wand, wussten, dass wir heute riskieren, die Zweikämpfe annehmen und die Tiefe suchen müssen. Die Taktik des Trainers ging auf."
Das musste auch LASK-Coach Oliver Glasner anerkennen. Eine Woche nach dem 0:2 bei Rapid setzte es die zweite Niederlage in Folge und einen kleinen Rückschlag im Kampf um Platz vier. Dafür pirschte sich Mattersburg mit einem 3:2-Erfolg gegen die Admira an die Linzer bis auf zwei Punkte heran. "Wir stehen in der Tabelle gut da, doch wir gehören nicht zu den Top-Vier", stellte Glasner klar und redete nicht um den heißen Brei: "In den letzten beiden Partien haben zu viele Spieler ihre Leistung nicht gebracht. Es war zu viel Alibispiel."