Neo-Coach Heiko Vogelstartet die Titelmission mit Winterkönig Sturm Graz am Samstag (16.00 Uhr) zum Auftakt der 21. Runde der Fußball-Bundesliga in Mattersburg. Vor seiner Premiere warnte der Deutsche vor dem Außenseiter. "Es wird ein heißer Tanz", sagte Vogel. Seinem Debüt fiebert er jedenfalls entgegen. "Ich fühle eine riesengroße Vorfreude", erklärte der Nachfolger von Franco Foda.

An die Burgenländer hat man bei Sturm freilich nicht die besten Erinnerungen. Zumal der Frühjahrsauftakt in der Vorsaison im Pappelstadion mit 0:1 verlorenging, man Ende April 2017 gar zuhause als 0:2-Verlierer gegen die Burgenländer vom Platz zog. "Es ist mein erstes Spiel, ich kann hier noch keinen Angstgegner haben", meinte Vogel dazu mit einem Augenzwinkern. Und außerdem: In der laufenden Saison gewann Sturm beide Partien jeweils mit 3:2.

Sturm, das in der Vorbereitung u.a. Vogels Ex-Club FC Basel oder Dynamo Kiew besiegte, könnte den Vorsprung auf Salzburg für zumindest wenige Stunden auf vier Zähler ausbauen. Der Titelverteidiger ist zu Hause gegen die Admira im Einsatz. "Ich muss an die Mannschaft ein Riesenkompliment machen, es hat in diesen vier Wochen alles sehr gut geklappt", zeigte sich Vogel hochzufrieden mit den "Flitterwochen".

Sturm kann noch nicht aus dem Vollen schöpfen

Sportdirektor Günter Kreissl freilich stieg auf die Euphoriebremse. "Was auf dem Papier gut aussieht, müssen wir in der Praxis erst beweisen", erklärte er. Vogel warnte vor dem Gegner. "Mattersburg hat die letzten drei Heimspiele gewonnen, zeigt ein gutes Umschaltspiel. Und sie haben viele große Spieler, die bei Standards gefährlich sind", mahnte der 42-jährige.

Personell kann Vogel - noch nicht - aus dem Vollen schöpfen. Jakob Jantscher und Bright Edomwonyi haben noch keine Spielgenehmigung, James Jeggo und Stefan Hierländer sind gesperrt, Philipp Zulechner erkrankt. Mit Thomas Schrammel wird in Mattersburg immerhin ein Neuzugang dabei sein. Der Linksverteidiger ersetzt den nach Italien abgewanderten Charalampos Lykogiannis.

Platz fünf ist für Mattersburg attraktiv

Mattersburg möchte nahtlos dort anschließen, wo man im Dezember aufgehört hat. Da feierte die Truppe von Gerald Baumgartner zwei Siege und holte ein Remis, der Vorsprung auf Rang zehn wuchs in dieser Phase von 7 auf 14 Punkte an. Selbst ein Top-Fünf-Platz - es fehlen derzeit sechs Zähler auf den LASK - scheint nicht völlig außer Reichweite. "Platz fünf kann attraktiv sein", meinte Sportdirektor Franz Lederer dazu.

Baumgartner, dessen Truppe auch im Cup noch dabei ist, zeigte sich überzeugt, "dass wir ein sehr gutes Frühjahr spielen können", warnte aber zugleich: "Wir dürfen auf keinen Fall zu nachlässig sein. Mit dem Tabellenende wollen wir nichts mehr zu tun haben."

Als einziges Team hatte Mattersburg im Winter weder Zu- noch Abgänge zu vermelden, Baumgartner kann auf ein eingespieltes Team zurückgreifen. Gegen Sturm sieht er durchaus Möglichkeiten, das Punktekonto weiter aufzustocken. "Sturm ist eine Top-Mannschaft in Österreich. Aber in einem Spiel ist alles möglich, wir haben sicherlich unsere Chancen zu punkten."