Das Fußballjahr 2017 ist in Österreich bereits Geschichte, für die Sportler geht es in die wohlverdiente Winterpause. Hier finden Sie Bemerkenswertes und Interessantes zu den 20 im Herbst gespielten Runden der Bundesliga-Saison 2017/18:

TITELKAMPF
Geht es nach dem aktuellen Tabellenstand vor der Winterpause, dann kann der Meister der 44. Bundesliga-Saison nur Sturm Graz oder Salzburg heißen. Den steirischen Herausforderer und Winterkönig und den Serien-Champion trennt nach 20 der insgesamt 36 Runden nur ein einziger Punkt, während der Abstand zum ersten Verfolger, Rapid, bereits zehn bzw. neun Zähler beträgt.

PUNKTE
Mit 44 verpassten die Grazer ihre Club-Bestleistung (47) aus der Rekordsaison 1997/98 durch die 0:1-Niederlage am Sonntag im Happel-Stadion gegen die Austria im Abschiedsmatch des zum Teamchef avancierten Langzeittrainers Franco Foda. Als sie 2010/11 überraschend ihren dritten Titel holten, waren sie nach 20 Runden mit 36 Punkten als Zweite hinter Ried (37) aber deutlich schlechter gewesen.

Den Bundesliga-Rekord halten übrigens gemeinsam der FC Tirol/Innsbruck aus der Saison 2001/02 und die Austria (2012/13) mit je 48 Zählern (15-3-2) nach 20 Runden. Seit dem erst vierten Erfolg einer anderen Mannschaft (Austria 2005/06 und 2012/13, Rapid 2007/08 und Sturm 2010/11) als Salzburg in der nun 12,5-jährigen Bullen-Ära haben die Weiß-Roten den Meistertitel viermal in Folge (insgesamt acht Mal bei vier zweiten Plätzen) erobert.

Ihre Bestleistung nach 20 Runden (nicht immer mit dem Beginn der Winterpause identisch) lautet aus der Saison 2013/14 46 Zähler. Diesmal halten sie bei 43, nicht zuletzt wegen ihrer drei Remis (Austria 1:1, WAC und LASK je 0:0) zum Herbstausklang. Vor einem Jahr lagen die Bullen vor der Winterpause auch nur auf Rang zwei hinter Altach (42) und hatten mit 40 Punkten einen mehr als Sturm. In der Endabrechnung wurden sie jedoch mit 81 Punkten (Clubrekord) überlegen Champion vor der Austria (minus 18), Sturm (-21) und Altach (-28).

Franco Foda (rechts) ist ab 1. Jänner 2018 Teamchef des österreichischen Nationalteams
Franco Foda (rechts) ist ab 1. Jänner 2018 Teamchef des österreichischen Nationalteams © APA/HANS PUNZ

FRANCO FODA
Die Bilanz von Franco Foda als Sturm-Trainer kann sich sehen lassen. Neben dem Meistertitel als Höhepunkt 2010/11 schaffte der 51-jährige Deutsche mit den Blackies einen dritten Platz (2016/17), viermal einen vierten, zweimal einen fünften, und der siebente 2006/07 hatte einen Schönheitsfehler, wurden dem Club doch 13 Punkte abgezogen, sonst wäre er Vierter geworden. Diesmal übergab der neue ÖFB-Teamchef die Mannschaft an seinen Nachfolger Heiko Vogel als Winterkönig. Außerdem gewann Foda mit seiner Mannschaft 2010 den ÖFB-Cup.

KAMPF GEGEN DEN RELEGATIONSPLATZ
Diesmal (noch) kein Abstiegskampf, sondern einer gegen den zehnten Platz. Hat das Schlusslicht doch durch die Aufstockung auf zwölf Vereine die Chance, gegen den Dritten der Erste Liga (aktuell wäre das Wacker Innsbruck, aber auch Ried, Wr. Neustadt und Hartberg sind nach derzeitigem Stand mögliche Gegner) in der Relegation den Klassenerhalt zu schaffen.

Erster Anwärter auf dieses Duell ist der SKN St. Pölten, der in den 20 Runden nur insgesamt sieben Punkte (1-4-15) schaffte, was zuletzt in der Saison 2009/10 dem SK Austria Kärnten "gelang", der schließlich mit 15 Zählern (18 hinter dem Vorletzten Kapfenberg) zum Abstieg verurteilt war. Die Niederösterreicher weisen derzeit neun Zähler Rückstand auf den WAC und 14 auf Mattersburg auf.

SERIEN
Die Salzburger mussten sich in der neuen Saison - national und international - nur ein einziges Mal geschlagen geben, obwohl das Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation gegen Rijeka (1:1 h, 0:0 a) wegen der Auswärtstorregel besonders schmerzte. Seit dem 0:1 in Graz gegen Sturm am 27. August sind die Bullen in der Liga 14 Runden (8-6-0/26:10 Tore) ungeschlagen. Daheim hat der Serienmeister saisonübergreifend 20 Spiele (15-5-0/45:8) seit dem 0:1 gegen die Admira am 27. November 2016 nicht mehr verloren. Die meisten Siege in Folge feierte Sturm mit sechs von der 1. bis zur 6. Runde. Negativ war der SKN St. Pölten mit 16 sieglosen Runden (0-4-12/10:36) in der Saison und saisonübergreifend 19 Spielen (0-6-13) die Nummer eins.

TORE
In den 100 Herbstspielen wurden 284 Tore erzielt, was einen Schnitt von 2,84 ergibt. Die Runde sieben war mit 19 Toren (Schnitt 3,80) die trefferreichste, hingegen wurden in der 18. Runde nur insgesamt 7 (1,4) geschossen, die wenigsten seit dem 19./20. März 2016 (6). Der Minusrekord steht bei nur drei Toren (3./4. Dezember 2011 und 25./26.2 2012).

Munas Dabbur (Salzburg) führt die Torschützenliste an
Munas Dabbur (Salzburg) führt die Torschützenliste an © GEPA pictures

Dabbur (Salzburg/gesamt 14) und Knasmüllner (Admira) führen die Schützenliste mit je 12 Toren an, wobei der Mittelfeldspieler (24 Treffer in der BL) gleich vier Elfer verwandelte. Dann folgen Alar (Sturm) mit 10 (Gesamt 82) und Friesenbichler 8 (19). Je sieben haben Aigner (Altach/72), Schwab (Rapid/39), Michorl (LASK/7) und Gschweidl (WAC/8) auf dem Konto. Bester Mattersburger ist Maierhofer mit 4 (53), erfolgreichster St. Pöltner Riski mit ebenfalls vier Toren.

In die Schützenliste trugen sich gleich 14 Rapidler (35 Tore/inklusive ein Eigentor) ein. Es folgten Sturm mit 13 (39/2), Admira 13 (35). Salzburg 12 (40/2), Mattersburg 12 (26), LASK 11 (25), Altach 9 (24/1), WAC 9 (17), die Austria 8 (30/3) und St. Pölten 7 (13).

ASSISTS
7 Ulmer (Salzburg), 6 Valon Berisha (Salzburg), P. Zulj (Sturm), 5 Hierländer (Sturm), Huspek (Sturm), Pires (Austria), Schaub (Rapid), 4 Mergim Berisha (LASK), Friesenbichler (Austria), Gruber (Mattersburg), Holzhauser (Austria), Jakolis, Starkl (beide Admira).

TRIPLE-PACK
Knasmüllner (Admira) beim 4:2 (h) LASK.

DOPPELPACKS
4 Dabbur, 2 Schwab (Rapid), Knasmüllner und die übrigen mit je einem.

FREISTOSSTORE
Holzhauser (Austria) und Michorl (LASK) je 2.

KOPFBALLTORE
7 Rapid, 6 Mattersburg, je 4 Altach, LASK, Sturm, WAC, je 3 Salzburg, Admira, St. Pölten, 2 Austria. Schoissengeyr (Sturm) war mit 3 Toren die Nummer eins vor Friesenbichler, Grbic (Altach), Malic (Mattersburg) und Wostry (Admira) je 2.

Kassiert: 7 St. Pölten, 6 Austria, 5 WAC, je 4 Admira, Mattersburg, Salzburg, Sturm, 3 Altach, 2 Rapid, 1 LASK

JOKERTORE
6 Mattersburg, je 5 Altach, Salzburg, je 4 Admira, Austria, Rapid, 3 Sturm, 2 WAC, je 1 LASK, St. Pölten

Aigner und Monschein (Austria) scorten als Einwechselspieler je dreimal.

TORE in der Anfangs-Viertelstunde
6 LASK, je 5 Altach, Sturm, St. Pölten, je 4 Admira, Salzburg, 2 Mattersburg, 1 Austria, je 0 Rapid und WAC.

Kassiert: 9 Sturm, je 5 Admira, St. Pölten, 4 Mattersburg, 3 LASK, je 2 Austria, Salzburg, je 1 Rapid, WAC, 0 Altach

TORE im FINISH (ab 76. Minute)
14 Salzburg (3 x Sieg, 2 x Remis), 13 Austria (2 S, 2 R), 10 Admira (3 S), 9 Rapid (3 R), 8 Sturm (5 S), 7 WAC (1 S, 1 R), 6 Altach (1 S, 1 R), 5 Mattersburg (2 S, 1 R), 4 LASK (1 S, 1 R), 1 St. Pölten (1 R)

Kassiert: 13 St. Pölten (3 Niederlagen), 11 Mattersburg (1 R, 4 N), je 10 Admira (1 N, 2 R), Altach (3 N, 1 R), je 8 Austria (3 N, 3 R), Sturm (1 N), 6 Rapid (1 N, 3 R), 4 LASK (1 N), je 3 Salzburg (2 R), WAC (1 N)

STANDARDTORE
je 11 Admira, Austria, Sturm, Mattersburg, LASK, 9 Salzburg, 6 Rapid, 4 Altach, 3 St. Pölten und WAC

Kassiert:

11 Mattersburg, Sturm, 10 St. Pölten, 9 LASK, WAC, 8 Admira, 7 Austria, 6 Altach, 5 Rapid, 4 Salzburg