Das letzte Fußball-Bundesliga-Spiel dieses Jahres hat am Sonntag mit einer Überraschung geendet. Der kriselnden Austria glückte im Happel-Stadion durch ein Eigentor von Deni Alar (53.) ein 1:0-Sieg über Tabellenführer Sturm Graz, der dadurch mit nur einem Punkt Vorsprung auf Titelverteidiger Red Bull Salzburg in die Pause geht. Die Wiener überwintern als Sechster.
Für die "Veilchen" war es der erste Heimsieg nach zuletzt sieben erfolglosen Versuchen und der erste volle Erfolg nach vier Pflichtspielen. Die Steirer wiederum kassierten in ihrem letzten Match unter dem künftigen Teamchef Franco Foda nach vier Siegen in Folge wieder eine Niederlage.
In der ersten Hälfte hatte noch viel auf eine Nullnummer hingedeutet. Die Austria präsentierte sich eine Spur initiativer, kam aber ebenso wenig wie Sturm zu zwingenden Chancen. Am gefährlichsten wurde es im Grazer Strafraum noch in der 37. Minute, als Kevin Friesenbichler nach Flanke von Thomas Salamon am Abschluss gehindert wurde. Auf der Gegenseite landeten ein Kopfball von Alar (22.) und ein Weitschuss von Stefan Hierländer (45.+1) in den Händen von Austria-Goalie Patrick Pentz.
Zumindest einen negativen Höhepunkt gab es vor dem Seitenwechsel. In der 28. Minute trat Friesenbichler mit den Stollen in Kniehöhe gegen das Standbein von Thorsten Röcher, der wenig später ausgetauscht werden musste. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber sah das brutale Foul aus nächster Nähe, zeigte Friesenbichler aber nicht einmal die Gelbe Karte.
Nach dem Seitenwechsel standen dann die Torraumszenen im Mittelpunkt. In der 53. Minute brachte Raphael Holzhauser einen Eckball zur Mitte, die Sturm-Abwehr reagierte konfus und Alar misslang auf der Linie stehend ein Rettungsversuch - der ÖFB-Teamspieler beförderte den Ball mit der Ferse ins eigene Tor.
Drei Großmöglichkeiten
Die Gäste antworteten mit drei großen Möglichkeiten im Minutentakt. Nach Flanke von Hierländer knallte Fabian Koch den Ball volley weit über das Tor (56.), Philipp Zulechner scheiterte allein vor dem Tor an Pentz (57.) und nach dem darauffolgenden Corner flog ein Kopfball von Christian Schoissengeyr nur knapp über die Latte (58.).
In der Folge konnte die Austria die Partie wieder etwas beruhigen und kam das eine oder andere Mal vielversprechend vor das Sturm-Tor. In der 69. Minute scheiterte Felipe Pires am Grazer Schlussmann Jörg Siebenhandl, sieben Minuten später verzog der Brasilianer aus guter Position. In der 77. Minute misslang Holzhausers Versuch eines Seitfallziehers vom Elfmeterpunkt. Kurz vor Schluss fand Pires neuerlich in Siebenhandl seinen Meister.
Sturm kam im Finish trotz Feldüberlegenheit zu keiner großen Einschussmöglichkeit mehr - zur Freude der Austria, deren durchwachsene und von zahlreichen Verletzungen geprägte Herbstsaison versöhnlich ausklang. Weiter geht es für die "Veilchen" am 3. oder 4. Februar 2018 mit dem Auswärts-Derby gegen Rapid. Sturm muss zum Frühjahrsauftakt im ersten Spiel unter Foda-Nachfolger Heiko Vogel beim SV Mattersburg antreten.