Der Presseraum im Trainingszentrum Messendorf war so voll wie lange nicht mehr: Jeder wollte dabei sein, wenn Heiko Vogel als neuer Sturm-Trainer präsentiert wird.
Präsident Christian Jauk ergriff als erster das Wort, lobte den Nachfolger von Noch-Trainer Franco Foda. "Es hat zwar einige Wochen gedauert, aber jetzt ist Heiko da. Und wir freuen uns darüber. Er war von Anfang an in der Pole-Position und der mit Abstand beste Kandidat. Ich bin überzeugt, dass wir den Weg gemeinsam gehen können."
"Um meinem Nachnamen nicht gerecht zu werden, werde ich jetzt trotz des Lobes nicht abheben", scherze Vogel bei seinen Begrüßungsworten. Der 42-Jährige wirkte professionell, humorvoll und souverän. "Die Gespräche mit Günter Kreissl (Geschäftsführer Sport, Anm.) waren hochprofessionell und sehr überzeugend. Darum habe ich auch keine Millisekunde überlegen müssen, ob ich Sturm trainieren will."
Die Gründe für die Vogel-Bestellung
Kreissl wollte transparent agieren und die Gründe, die schlussendlich für Vogel gesprochen haben, öffentlich nennen. "Es hat mehrere Kandidaten gegeben, aber wie der Präsident schon gesagt hat, war Heiko sehr bald in der Pole-Position. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen die Sprache. Zum anderen, weil er mit 42 ein sehr junger Trainer ist. Er hat mit Basel auch schon Erfolge gefeiert, Titel geholt und kennt mit der Schweiz eine vergleichbare Liga, wie sie in Österreich ist. Zudem hat er damals Basel auch auf einem hohen Level übernommen und erfolgreich weitergeführt", sagt Kreissl. "Auch mit Druck, wie er bei Sturm medial nun einmal herrscht, kann Heiko umgehen. Und, das ist auch ganz wichtig, wegen seiner Zeit im Nachwuchsbereich kann er mit Spielern, die in einem Alterssegment wie Dario Maresic oder Sandi Lovric sind, gut arbeiten."
Was weiß der Neo-Trainer, der ab 1. Jänner 2018 das Ruder übernehmen wird, von Sturm? "Ich habe mir natürlich viele Spiele angeschaut. Und das, was ich gesehen habe, hat mich begeistert. Ich muss eine Fantasie haben, mit Spielern arbeiten zu können. Und hier war das gleich der Fall. Franco Foda und sein Team leisten sensationelle arbeiten. Es ist eine harmonische Mannschaft, und in so einem Bereich fühle ich mich wohl."
Auch über seine Spielphilosophie und die Ziele mit Sturm hat Vogel, dessen Vertrag bis 2019 geht, gesprochen: "Ich habe gerne Ballbesitz. Aber, und das Wort habe ich vom Präsidenten gelernt, ich bin auch situationselastisch. Man kann nicht nur stur auf ein System pochen. Ich möchte mich also nicht unbedingt in eine Kategorie pressen lassen." Zum Thema Zielsetzung meinte Vogel: "Vor allem muss das Wort Demut stehen. Wir müssen die Leistungen bestätigen, und das ist immer das schwierigste."
Druck verspürt Vogel keinen, "aber sehr große Vorfreude".