Matthias Horner berichtet für den Münchner Merkur über Bayern II. Dass Heiko Vogel zu, Trainer beim SK Sturm bestellt wird und wieder einen Job hat, freut den Journalisten. "Wir haben uns gut verstanden, stehen heute noch in Kontakt", sagt Horner. "Vogel ist konsequent. Einer, auf dessen Wort man sich verlassen kann", erklärt der Journalist.

Vogels freiwilliger Abgang als Amateur-Trainer der Münchner Bayern beweist dessen Konsequenz. Vogel war in der vergangenen Winterpause  mitgeteilt worden, dass man im Sommer nicht mehr mit ihm planen würde. Der 42-Jährige hat daraus die Konsequenzen gezogen und war als Amateur-Trainer praktisch sofort zurückgetreten. Was der Deutsche aber noch gezeigt hat: "Vogel hat nachgewiesen, dass er mit jungen Spielern arbeiten kann", sagt Horner.

Im Zentrum steht der Ball

Wenig verwunderlich bestätigt auch der Journalist aus München, dass Ballbesitz in Vogels Spiel-Philosophie eine wesentliche Rolle spielt. "Guardiola-like", bezeichnet es Horner. Und meint das nicht nur positiv: "Mir war das manchmal ein bisschen zu viel Ball-Quergeschiebe. Aber Ballbesitz ist ein Bestandteil, der auch bleiben wird."

Abgesehen davon wäre Vogel aber keiner, der an einem einzigen System starr festhält: "Wie jeder gute Trainer richtet er sich nach den Spielern, die ihm zur Verfügung stehen. Und es hängt sehr stark vom Gegner ab, wie  Taktik er seine Mannschaft ins Spiel schickt." Das betrifft sowohl die taktische Ausrichtung als auch die Grundordnung. Die Variabilität, die Franco Foda im Herbst bei Sturm salonfähig gemacht hat, könnte und wird also auch im Frühjahr in Graz eine große Rolle spielen.

Das Thema "Mentalität"

Liest oder hört man Interviews aus Vogels Vergangenheit bei den Amateuren der Bayern, fällt auf, dass das Wort "Mentalität" oft gebraucht wird. Der 42-Jährige betont immer wieder, wie viel Wert er auf die richtige Einstellung zum Spiel lege. "Ich kann nicht beurteilen, ob das an ihm liegt oder an den Bayern", sagt Horner. Vorgänger und Nachfolger Vogels hätten gleichermaßen mit einem Mentalitäts-Problem der Jung-Profis zu kämpfen, wie schon Vogel selbst.

Horner selbst hat heute ein gutes Verhältnis zu Vogel. Das sei aber auch nicht immer so gewesen: "Ich habe ihn bei unserem ersten  Aufeinandertreffen arrogant wahrgenommen und das auch geschrieben. Das war ein Fehler meinerseits." Arrogant wäre Vogel nämlich nicht. Sondern  unsicher. "Wenn man ihn kennt, pflegt er einen herzlichen und offenen Umgang. Man kann sich mit ihm wunderbar über Fußball unterhalten, aber nicht nur über Fußball. Er blickt auch über den Tellerrand. Menschlich ist er ein astreiner Charakter."

Und: Vogel wird wohl auch aus seinen Erfahrungen in Basel gelernt haben, als das Verhältnis zu den Medien nicht immer ein einfaches gewesen war.